Die Bank Cler hat im ersten Halbjahr 2017 die Aufwendungen für ihren Namenswechsel und die Neupositionierung zu spüren bekommen. Trotz einem weiteren Wachstum ging der Geschäftserfolg der vormaligen Bank Coop wegen einem deutlich gestiegenen Aufwand um 26% auf 23,2 Mio CHF zurück. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 18,8 Mio CHF, was einem Rückgang um 17% entspricht, wie die BKB-Tochter am Donnerstag mitteilt.

Insgesamt konnte das Institut im Halbjahr den Geschäftsertrag um 2,0% auf 123,3 Mio CHF verbessern. Im Zinsengeschäft erwirtschaftete die Bank einen Nettoerfolg von 87,2 Mio CHF, was einem Anstieg um 3,2% entsprach. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verringerte sich der Erfolg allerdings bei einem "nach wie vor zurückhaltenden Anlageverhalten der Kundinnen und Kunden" leicht auf 28,7 Mio CHF (-1,7%). Im Handelsgeschäft resultierte ein Ertrag von 5,8 Mio CHF (+7,4%).

Die Kostenseite wurde von der Neupositionierung der Bank geprägt. Insgesamt stieg der Geschäftsaufwand um knapp 15% auf 95,2 Mio an. Während der Personalaufwand (-1,2%) leicht rückläufig war, erhöhte sich der Sachaufwand um knapp 26%. Zu den Kosten im Zusammenhang mit der Neupositionierung gehörten laut den Angaben neben dem Marketingaufwand auch "umfangreiche Investitionen in das neue Filialkonzept" sowie die Investitionen in ein verbessertes digitales Angebot.

Die Bilanzsumme der Bank Cler expandierte im Vergleich zum Jahresende 2016 um 1,5% auf 17,1 Mrd CHF. Die Hypothekarforderungen erhöhten sich in den ersten sechs Monaten um 1,9% auf 14,3 Mrd CHF. Zudem konnte die Bank auf einen "soliden Zufluss an Kundeneinlagen" von insgesamt 162 Mio CHF zählen - diese nahmen damit um 1,4% auf 12,0 Mrd CHF zu. Auf wachsendes Interesse sei zudem die Ende 2016 lancierte "Anlagelösung" als Alternative zum Bankkonto gestossen, so die Bank.

Im zweiten Halbjahr werde die Bank Cler die Neupositionierung konsequent fortsetzen, damit werde auch die zweite Jahreshälfte von Investitionen in die neue Marke, die Digitalisierung und die Umbauten von Geschäftsstellen geprägt sein. Trotz der "stabilen Entwicklung der Ertragsseite" würden sich diese Investitionen im Geschäftserfolg und im Jahresgewinn niederschlagen, kündigt das Finanzinstitut an.

(AWP)