Nach gemischten Vorgaben startete der Leitindex SMI bereits mit Aufschlägen in die heutige Sitzung. Die am Vormittag veröffentlichten Einkaufsmanager-Indices aus der Euro-Zone gaben hierzulande kaum Impulse. Dabei enttäuschten zwar die Zahlen aus Deutschland massiv, wie es hiess. Experten bewerten diese Zahlen aber als enorm wichtig mit Blick auf eine mögliche Zinssenkung der EZB. So würden dadurch die Zinssenkungsspekulationen der Europäischen Zentralbank weiter köcheln, erklärte ein Händler.

Positive News kamen unterdessen aus dem krisengeschwächten Euroland Spanien, das seinen Staatshauhalt zu zusehends niedrigeren Zinsen refinanzieren kann. Im weiteren Tagesverlauf stehen noch die Veröffentlichung des US-amerikanischen Immobilienindex FHFA sowie die Zahlen zu den Verkäufen neuer Häuser an.

Der SMI gewinnt gegen 12 Uhr um 1,5% auf 7723 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI legt um 1,6% auf 1150 und der breite SPI um 1,4% auf 7230 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen nur 2 im Minus, alle anderem im Plus.

Richemont-Aktie stark gesucht

Weiterhin an der SMI/SLI-Spitze notieren Richemont (+5,7%). Der Grund: Der Genfer Luxusgüterhersteller hat für das im März zu Ende gegangene Geschäftsjahr einen starken Gewinnanstieg in Aussicht gestellt. Mit den überraschend vorveröffentlichten Eckdaten liegt Richemont Analysten zufolge beim Umsatz mit dem Wachstum zwar im Rahmen der Markterwartungen, mit dem angekündigten Gewinnplus von 30% jedoch darüber. Im Windschatten von Richemont gewinnen die Papiere des Branchennachbarn Swatch um 2,5%.

Schindler (+3,2%) haben die Gewinne aus dem frühen Handel ausgeweitet. Mit Geberit, ABB, Adecco und Sulzer (je +2,0%) finden sich weitere Zykliker ganz oben im Kurstableau. Die Chemiepapiere von Clariant (+2,6%) machen die Verluste vom Vortag mehr als wett.

Fester zeigen sich zudem die defensiven Schwergewichte. Die grössten Aufschläge zeigen dabei Novartis mit plus 2,1%. Der Pharma-Multi erreichte mit dem Produktkandidaten QVA149 gute Studienresultate bei der Behandlung der Lungenkrankheit COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease). Branchenachbar Roche (+1,2%) reorganisiert sein Life-Science-Geschäft und löst den Geschäftsbereich Applied Science auf. Damit verbunden ist ein Stellenabbau in Deutschland und den USA. Die Guidance für 2013 bleibt unverändert. Nestlé steigen ohne News +0,5%.

CS legen vor Quartalergebnis zu

Bei den Finanzpapieren legen Credit Suisse am Tag vor der Publikation der Quartalszahlen um 1,8% zu. Die Grossbank verkauft das sekundäre Private Equity Geschäft Strategic Partners an die Investmentgesellschaft Blackstone. Die Veräusserung des bisher zum Asset Management gehörenden Bereichs erfolge im Rahmen des im vergangenen Juli angekündigten Plans, bestimmte Geschäfte zur Stärkung der Kapitalbasis zu veräussern, hiess es. Grössere Gewinne verbuchen in diesem Segment auch Swiss Life (+2,2%) und Swiss Re (+1,9%).

Die einzigen Verlierer sind um die Mittagszeit die Papiere des Immobilienunternehmens SPS (-0,2%) und des Agrochemiekonzerns Syngenta (-0,2%). Als belastender Faktor wird für Letztere der jüngste Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums angeführt, der eine erhebliche Verzögerung der nordamerikanischen Anbausaison bestätigte, hiess es.

Georg Fischer erhält Grossauftrag

Am breiten Markt fallen Georg Fischer mit Aufschlägen von 3,1% auf, nachdem das Unternehmen einen Grossauftrag von über 380 Millionen Franken vermeldete. Der Reisedetailhändler Dufry (+2,0%) gab den Abschluss der Mehrheitsübernahme am Reise-Retailgeschäft der griechischen Folli Follie-Gruppe bekannt.

Nach der Zahlenvorlage für das erste Quartal steigen Micronas um 1,2%. Villars notieren 0,2% fester nach dem Jahresergebnis.

Auf der Gegenseite fallen AMS (-10,3%) aus dem Rahmen. Der Chiphersteller lag mit den am Vorabend veröffentlichten Zahlen zum ersten Quartal beim Umsatz leicht und bei den Gewinnzahlen relativ deutlich unter den Markterwartungen.

(AWP)