Die Grossbank habe ihre erfahrenen Kundenberater in Hongkong und Singapur aufgefordert, Kunden anzurufen oder zu treffen, sagten mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Diese Bemühungen hätten zur Zeit Vorrang. "Damit soll sichergestellt werden, dass die Kunden nicht durch Reaktionen vor allem in den sozialen Medien beeinflusst werden", sagte einer der Insider.

Auslöser der Affäre war die Aussage des UBS-Volkswirts Paul Donovan. Er hatte sich zu höheren Verbraucherpreisen wegen einer in China grassierenden Krankheit bei Schweinen geäussert. Er sagte: "Spielt das eine Rolle? Es ist wichtig, wenn du ein chinesisches Schwein bist. Es ist wichtig, wenn man gerne Schweinefleisch in China isst." Auf chinesischen Internetplattformen hatten die Bemerkungen zu einem Aufschrei geführt. Die Bank hatte den Artikel danach von ihrer Homepage genommen, sich entschuldigt und Donovan beurlaubt. Doch liessen sich dadurch nicht alle Kunden besänftigen. So entschied sich die staatliche Infrastrukturfirma China Railway Construction gegen eine Zusammenarbeit mit der Schweizer Bank bei der Platzierung einer Dollar-Anleihe.

Doch bisher habe kein Privatkunde die Bank wegen der Kontroverse verlassen, sagte ein Insider. "Die meisten Kunden verstehen und anerkennen die Massnahmen, die die Bank ergriffen hat, und sie werden die Bank deswegen nicht fallenlassen, aber was sie machen, ist Fragen stellen."

Auch die Hongkonger Bankenaufsicht HKMA habe die UBS kontaktiert und das Institut aufgefordert, sie bezüglich der internen Untersuchung auf dem Laufenden zu halten, sagte eine zweite Person. HKMA konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden. Die UBS lehnte eine Stellungnahme ab. 

(Reuters)