Der SMI fällt bis 10.30 Uhr um 0,5 Prozent oder 43 Punkte auf 7883 Punkte. Das Marktschwergewicht Nestlé verliert 3,8 Prozent, was den Index um rund 75 Zähler drückt. Der Swiss Leader Index (SLI), in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien limitiert ist, notiert dagegen praktisch unverändert.

Die positiven Vorgaben aus den USA und aus Fernost, der höhere Ölpreis und die Aussicht auf stabile US-Zinsen stützten laut Händlern den Markt. Aus dem am Vorabend vorgelegten Protokoll der US-Notenbank-Sitzung von Ende Januar geht hervor, dass die Fed erwägt, angesichts der Konjunkturabkühlung in China und der Turbulenzen an den Finanzmärkten bei Zinserhöhungen langsamer als ursprünglich geplant vorzugehen.

Aber Nestlé scheine den Anlegern den Appetit zu verderben. Der Nahrungsmittelriese habe mit dem Jahresergebnis die Erwartungen verfehlt. Nestlé wuchs im Vorjahr des schwächelnden Geschäfts in China und des Lebensmittelskandals um Fertignudeln in Indien weniger stark als erwartet. Das organische Wachstum lag bei 4,2 Prozent nach 4,5 Prozent im Jahr davor. Analysten hatten durchschnittlich 4,3 Prozent erwartet.

Für das laufende Jahr rechnet der Konzern ebenfalls mit einem organischen Wachstum von rund 4,2 Prozent. Der Gewinn schrumpfte um 5,4 Milliarden auf 9,1 Milliarden Franken. "Die Zahlen sind unter den Erwartungen, es gibt kein Aktienrückkaufprogramm und die Aktionäre erhalten auch keine Sonderausschüttung wegen des Jubiläums", sagte ein Händler. Dies sei eine grosse Enttäuschung.

Luxusgüteraktien nach Exportzahlen unter Druck

Schwächere Kurse verzeichnen die Aktien der Uhrenhersteller Richemont und Swatch. Die Schweizer Uhrenexporte gingen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat real um 10,3 Prozent zurück.

Dagegen ziehen die Aktien des Personaldienstleisters Adecco um 3 Prozent an. Konkurrent Randstad hat ein besser als erwartetes Quartalsergebnis vorgelegt.

Uneinheitlich sind die Aktien der Banken. UBS rückt um 0,8 Prozent vor. Der streitbare Investor Knight Vinke schliesst eine erneute Beteiligung an der Grossbank nicht aus. Seit der Hedgefonds seine Anteile vor einigen Wochen für knapp 20 Franken pro Aktie verkauft habe, seien die Titel um rund ein Viertel gesunken, sagte Firmenchef Knight zu Reuters. "Wenn sie weiter fallen, könnten wir wieder einen Blick darauf werfen."

Die Papiere von Rivalin Credit Suisse sinken dagegen um 0,6 Prozent. Julius Bär ziehen um 0,7 Prozent an.

Kudelski nach Zahlen gefragt

Die Aktien der Versicherungen konsolidieren die Vortagesgewinne. Swiss Re legen 1 Prozent zu. Die Deutsche Bank hat die Abdeckung mit der Empfehlung "Buy" wieder aufgenommen.

Auch die Anteile der Pharmakonzerne sind gefragt. Novartis legen 0,5 Prozent zu und Roche stehen 1,4 Prozent höher.

Ein besser als erwartetes Ergebnis hievt die Aktien von Kudelski um 4,7 Prozent. Die auf digitale Verschlüsselung spezialisierte Firma hat den Gewinn um fast 50 Prozent gesteigert.

Der Hersteller von Bankensoftware Temenos profitiert von einer Kaufempfehlung von Berenberg und legt 4,1 Prozent zu.

(Reuters)