Trotz des Minus haben sich die Aktien des angeschlagenen Biotechunternehmens seit dem Tief Ende 2024 ein Stück weit erholt. Damals waren die Titel mit den massiven Finanzierungsproblemen auf 0,65 Franken abgesackt und zum Pennystock degradiert worden. Seit Jahresbeginn haben die Valoren um 155,5 Prozent zugelegt, auf 52-Wochen-Sicht steht das Plus bei 3,75 Prozent.
Weiteres Kurspotenzial
Nun sieht die Research-Boutique Octavian für die Valoren Potential und nimmt die Bewertung mit «Hold» und einem Kursziel von 2,60 Franken wieder auf. Mit den umfangreichen Massnahmen zur Umstrukturierung der Bilanz habe Octavian das Bewertungsmodell für die Aktie des Biotech-Unternehmens wieder aufgenommen, schreibt der zuständige Analyst.
Nach dem gescheiterten Deal im Zusammenhang mit dem Bluthochdruck-Senker Aprocitentan im vierten Quartal 2024 habe sich Idorsia frisches Kapital gesichert und den Ausblick erhöht. Die liquiden Mittel reichen derzeit bis Mitte 2026; Idorsia erwartet, Ende 2027 profitabel zu werden. Es gebe durchaus noch zusätzlichen Finanzierungsbedarf, allerdings sei Idorsia mit der ermutigenden Entwicklung des Schlafmittels Quviviq in Europa und der Restrukturierung auf einem gangbaren Weg, so Octavian.
Mit der Wiederabdeckung gibt Octavian Idorsia einen neuen Hoffnungsschimmer. Von den insgesamt vier bei Bloomberg erfassten Analysten empfiehlt einer die Titel zum Verkauf und drei zum Halten bei einem durchschnittlichen Kursziel für 12 Monate von 1,80 Franken.
Frischer Wind in Chefetage
Weiteren frischen Wind bringt die neue Unternehmensleitung. Ab dem 1. Juli übernimmt mit Srishti Gupta, die Frau von Novartis-CEO Vas Narasimhan, die Führung des Unternehmens.
Sie folgt damit auf André Muller, der als früherer Finanzchef den CEO-Posten erst vor rund einem Jahr von Gründer Jean-Paul Clozel übernommen hatte. Muller bleibe aber noch in beratender Funktion für Idorsia tätig, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Gupta ist Ärztin und bereits seit 2021 im Verwaltungsrat von Idorsia, zudem habe sie 18 Jahre für McKinsey & Company als Führungskraft in den Bereichen Pharmazie und globale Gesundheit gearbeitet.
«Mit dem Marktstart von Quviviq, der das Unternehmen bis Ende 2027 in die Gewinnzone bringen soll, muss der Fokus nun wieder auf das Portfolio gerichtet werden», lässt sich Verwaltungsratspräsident Clozel zitieren. Gupta bringe dafür die richtigen Voraussetzungen mit.
(cash/AWP)