Michael Bruhn, Leiter des Immobilienbereichs bei PFA in Kopenhagen, hat gerade mehr als 1 Milliarde Dollar für Immobilien in Deutschland ausgegeben, womit sein Immobilienportfolio jetzt auf mehr als 9 Milliarden Dollar angewachsen ist.

Es war der bisher grösste Immobilienkauf von PFA mit einem Anlagevolumen von 76 Milliarden Dollar und folgt auf die kürzlich getroffene Entscheidung, das Engagement in diesem Markt bis 2022 "deutlich zu erhöhen". Bruhn sagt, dass dies in etwa der Zeitraum ist, in dem der Fonds die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau erwartet.

Mit Dänemark ist PFA in einer Ecke der Welt ansässig, in der es bereits länger Negativzinsen gibt als anderswo. Die dänische Zentralbank senkte Mitte 2012 erstmals ihren Leitzins unter Null. Damals wurde die extreme Geldpolitik angewendet, um Spekulanten während der europäischen Schuldenkrise abzuschrecken, Kronen zu horten. Aus Negativzinsen auszusteigen hat sich jedoch als schwierig erwiesen und Danske Bank warnt nun davor, dass die jüngste Welle der Unsicherheit in Italien und der Türkei die dänischen Zinsen niedrig halten dürfte, da das Geld in die sichersten Märkte fliesst.

Ein Drittel der Bilanz unproduktiv

Für Anleger bedeutet dies, dass die Rückkehr zu normaleren Marktbedingungen weiter entfernt sein könnte, als sie vielleicht gehofft hatten. Bruhn zufolge ist PFA nun bestrebt, seine Investments ausserhalb Dänemarks auszuweiten, um höhere Erträge zu erzielen.

"Ein Drittel der PFA-Bilanz produziert keinerlei Zinsen oder irgendwelche Erträge", sagt er im Telefoninterview mit Bloomberg. Dazu gehören dänische und deutsche Staatsanleihen. "Sie liegen nur da. Wir suchen ständig nach neuen Wegen, um Erträge zu finden und natürlich auch das Risiko auszugleichen. "

PFA hat sich entschieden, auch nach der deutlichen Wertsteigerung dieses Marktes in den letzten Jahren, in gewerbliche und Wohnimmobilien in Deutschland zu investieren.

"Es ist nicht billig, deutsche Wohnungen zu kaufen", sagt Bruhn. "Es wäre besser gewesen, diese Vermögenswerte vor zehn Jahren zu kaufen - im Nachhinein weiss man es - aber es ist, wie es ist, und wir müssen zu jeder Zeit unser Bestes für unsere Kunden tun."

Immobilien die beste Anlageklasse

Immobilien waren die Anlageklasse bei PFA, die im ersten Quartal mit einem Ertrag von 1,5 Prozent am besten abschnitt, wie die jüngsten Zahlen zeigen. Der Bestand an börsennotierten Aktien fiel im Berichtszeitraum um 2,9 Prozent, und die Anleihenbestände lieferten einen Verlust von 0,4 Prozent.

Vor der Finanzkrise sei es sinnvoll gewesen, in Anleihen zu investieren, nun aber nicht mehr, sagt Bruhn. Er weist darauf hin, dass der Spread zwischen Erträgen von "Core German Residential"-Investments und zehnjährigen Staatsanleihen bis zu 250 Basispunkten beträgt.

"Das ist historisch gross", sagt er. Bruhn zufolge bieten Immobilien eine Absicherung, selbst wenn die Zinssätze steigen, da auch die Mieten tendenziell in Straffungszyklen steigen.

PFA sucht auch in Asien nach höheren Erträgen. "Wir tätigen opportunistische Investments in China", sagt Bruhn. "Es ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt. Es hat eine der höchsten Wachstumsraten. Es gibt Zukunftschancen, wenn man über wertschöpfendes oder opportunistisches Geld verfügt, also denke ich, es wäre ein Fehler für uns, nicht in China zu investieren. "

(Bloomberg)