Die Aktie von Nokia steigt nach der Übernahme von Microsoft an der Börse in Helsinki um 48 Prozent, von 2,96 Euro auf 4,40 Euro. Zuletzt lagen die Aktien noch etwa 40 Prozent im Plus. Microsoft übernimmt die Handy-Sparte von Nokia für 5,4 Milliarden Euro, wie am Dienstag bekannt wurde.

Dank diesem Kursfeuerwerk der Nokia-Aktien ist die Schweizerische Nationalbank (SNB) um einen Schlag um bis zu 35 Millionen Euro oder 43 Millionen Franken reicher. Denn im letzten Herbst wurde bekannt, dass sich die SNB am finnischen Technologie-Unternehmen beteiligt hat. Das Risiko-Engagement beim darbenden Unternehmen entpuppt sich für die SNB somit als Investment-Goldtreffer.

Laut Nokia-Website besitzt die SNB aktuell 24,535 Millionen Aktien, was 0,66 Prozent des Nokia-Kapitals entspricht und die Schweizer Währungshüter zum fünftgrössten Aktionär des finnischen Unternehmens macht. Der Wert des Nokia-Pakets der SNB betrug am Dienstagmorgen in der Spitze 108 Millionen Euro oder 133 Millionen Franken. Insgesamt dürfte sich der Wert der Nokia-Aktien im SNB-Portfolio seit dem Kauf etwa verdoppelt haben, denn im letzten Herbst bewegte sich die Aktie um die 2 Euro.

15 Prozent in Aktien investiert

Wie bei den Anleihen macht die Schweizer Notenbank eigentlich auch bei den Aktien nicht publik, in welche Titel sie investiert. Die finnischen Transparenzvorschriften legten das Schweizer Engagement bei Nokia allerdings offen, die Investitionen wurden in der Schweiz mit einiger Verwunderung aufgenommen. Nokia ist nicht das einzige Finnland-Investment der SNB. Die Nationalbank ist an allen der zehn grössten Gesellschaften des Landes beteiligt.

Die SNB hat ihre Fremdwährungsreserven in den letzten vier Jahren auf über 430 Milliarden Franken fast verneunfacht, weil sie die Aufwertung des Frankens mit umfangreichen Euro-Käufen zu stoppen versuchte. Daher stieg der Druck auf die SNB, die Devisenreserven breiter anzulegen und vermehrt auch Aktien als Investments zu berücksichtigen. Mittlerweile hat die SNB 15 Prozent der Devisenreserven in Aktien angelegt. Der Forderung nach der Einrichtung eines Staatsfonds nach norwegischem Vorbild erteilte die NAtionalbank aber immer eine Absage.

Nokia selber kam zuletzt immer stärker ins Stolpern und häufte in den letzten neun Quartalen Verluste in der Höhe von 5 Milliarden Dollar an. Die mit viel Werbung gestarteten neuen Lumia-Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone kamen bei der Kundschaft nicht so gut an wie erhofft. Gleichzeitig brach die bisherige Stütze des Geschäfts - der Verkauf von günstigen Handys - ein. Als Rettungsanker erwies sich der von Siemens übernommene Netzwerkausrüster NSN.

Trotz der satten Gewinne am Dienstag hat die Nokia-Aktie seit dem Hoch im Jahre 2000 mehr als 90 Prozent verloren.