Nordea hat im vergangenen Monat mitgeteilt, als stärker digitalisierte Bank 6'000 Arbeitsplätze abbauen. Nun bietet das Unternehmen einen Einblick, wer wohl am härtesten betroffen sein wird.

Kunden sollten Beratung von einem Menschen erwarten könnnen, wenn es um Dinge wie Vermögensverwaltung, Wahl einer Hypothek oder eine Reihe von Investment-Banking-Dienstleistungen geht. Dies sagt Ewan MacLeod, Chief Digital Officer der in Stockholm domizilierten Bank. Sie sollten jedoch keinen menschlichen Kontakt erwarten, wenn sie seine Kreditkarte verlieren und ersetzen müssen.

"Einige Transaktionen können einfach automatisiert werden. Insbesondere im Investmentbanking erfordern viele dieser Transaktionen Menschen und basieren auf menschlichen Kontakten", sagte MacLeod in einem Interview mit Bloomberg in Helsinki. Doch auch im Investmentbanking geht MacLeod davon aus, dass viele Support-Arbeiten in Zukunft automatisiert werden. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz werden den Investmentbankern "sofortige Erkenntnisse" verschaffen, sagte er.

Die grösste Bank der nordischen Region muss noch darlegen, wie ihre geplanten Stellenstreichungen verteilt werden. Gewerkschaften, die Nordea-Mitarbeiter vertreten, vermissen nach eigenen Angaben bisher Details. Nordea erklärte im letzten Monat, die Kürzungen würden gleichmässig über die Bank verteilt werden. Bankenchef Casper von Koskull malte sogar das Gespenst einer Finanzindustrie an die Wand, die in 10 Jahren nur noch halb so viele Mitarbeiter wie heute hat.

Aber obwohl sich MacLeod jeden Tag in das Thema vertieft, will er keine Prognsen anstellen. "Experimentieren ist gerade jetzt sehr wichtig", so MacLeod. "Wir wissen, dass sich die Dinge ändern werden, aber wir sind uns noch nicht ganz sicher wie. Wir sind uns nicht sicher, welche Art von Fähigkeiten Banker in fünf bis zehn Jahren brauchen werden", sagte er. Aber es sei klar, dass der Erfolg eine "digitale, quasi angeborene Denkweise" erfordere.

(Bloomberg)