Der Pharmakonzern Novartis sieht sich auf der Basis der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 besser unterwegs als noch Anfang Jahr erwartet.

Die Novartis-Aktie zeigt zu Handelsbeginn am Mittwoch zunächst kaum eine Reaktion. Im weiteren Börsenverlauf verloren die Titel stetig an Wert. Derzeit liegt das Minus bei 0,9 Prozent, derweil der Gesamtmarkt einen Abschlag von 0,4 Prozent verbucht.

Im zweiten Quartal stieg der Konzern-Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1% auf 14,49 Milliarden Dollar, teilte Novartis am Mittwoch mit. Damit übertraf der Pharmakonzern die Erwartungen der Analysten. Diese waren von einem Umsatz von 14,3 Milliarden Dollar ausgegangen. Das operative Kern-Ergebnis wird mit 3,76 Milliarden und der Kern-Reingewinn mit 3,23 Milliarden ausgewiesen. Die "Kern"-Zahlen sind bereinigt um Akquisitions- und weitere bedeutende Sondereffekte.

Erwartungen übertroffen

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Konzern die Erwartungen des Marktes etwas übertroffen; die Anhebung der Ganzjahres-Guidance ist allerdings erwartet worden. Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Konzern-Umsatz von 14,35 Milliarden Dollar und einem Pharma-Umsatz von 8,03 Milliarden gerechnet. Weiter wurden ein Core-EBIT von 3,75 Milliarden sowie ein Core-Reingewinn von 3,21 Milliarden prognostiziert.

"Novartis konnte ein solides zweites Quartal und infolgedessen auch ein gutes erstes Halbjahr 2013 vorlegen. Dank der erfolgreichen Geschäfte mit Wachstumsprodukten konnten wir ablaufende Patente und neue Konkurrenz wettmachen, während wir gleichzeitig unsere Präsenz in Wachstumsmärkten wie China und Russland ausbauten", wird CEO Joseph Jimenez in der Mitteilung zitiert. Ohne die Einbussen durch Generikakonkurrenz sei das zugrunde liegendes Geschäft dank bedeutender Innovationen stark gewachsen und habe im ersten Halbjahr eine Umsatzsteigerung um 8% sowie eine Erhöhung des operativen Kernergebnisses um 17% bei konstanten Wechselkursen erreicht, so der CEO weiter.

Im Hauptbereich Pharma sank der Umsatz um 2% auf 8,12 Milliarden Dollar. Wachstumsprodukte waren in der Berichtsperiode weiterhin beispielsweise Gilenya, Afinitor, Tasigna, Galvus, Xolair, die "Q-Produktfamilie" und Jakavi, die zusammen 4,5 Milliarden bzw. 31% zum Nettoumsatz des Konzerns beisteuerten. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hätten diese Produkte um 13% zugelegt. Die Konkurrenz durch Generika, vor allem für Diovan und Zometa, habe indessen zu Umsatzeinbussen von rund 0,8 Milliarden geführt. Die Umsatzentwicklung habe allerdings dabei weiterhin vom bisher ausgebliebenen Markteintritt generischer Konkurrenzprodukte für die Diovan-Monotherapie in den USA profitiert, heisst es weiter.

Jahresprognose angehoben

Novartis hat zudem seine Jahresprognose angehoben. Die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte für den Top-Umsatzbringer Diovan sei weniger stark als befürchtet, begründete der Basler Arzneimittelhersteller am Mittwoch seine optimistischere Einschätzung. Novartis rechnet unter Ausschluss von Wechselkurseinflüssen nun mit einem Anstieg des Umsatzes um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag statt mit einer Stagnation. Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn dürfte um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag zurückgehen und nicht wie bisher veranschlagt um einen mittleren.

Laut Schätzungen von Novartis-CFO Jon Symonds bringt jeder Monat Verzögerung bei Generika für Diovan einen Umsatz von 100 Millionen Dollar.

(AWP/cash)