Der Pharmakonzern Novartis hat sich auch im zweiten Quartal 2014 entsprechend den Vorstellungen des Managements entwickelt. Der Nettoumsatz stieg in der Berichtsperiode im Vergleich mit dem Vorjahresquartal um 2% auf 14,64 Mrd USD. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) sei der Absatz um ebenfalls 2% gestiegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die grösste Division - Pharma - erzielte in der Berichtsperiode einen Umsatz von 8,2 Mrd (+1% in USD und zu kWk).xml2node

Das operative Ergebnis wuchs um 6% auf 3,10 Mrd USD (+11% kWk) und der Reingewinn um 3% (+7% kWk) auf 2,59 Mrd. Das operative Kern-Ergebnis wird mit 3,80 Mrd (+3%; +6% kWk) und der Kern-Reingewinn mit 3,28 Mrd (ebenfalls +3%; +6% kWk) ausgewiesen. Die "Kern"-Zahlen sind bereinigt um Akquisitions- und weitere bedeutende Sondereffekte.

Im Berichtsquartal machten sich gemäss dem Konzern vor allem drei Sondereffekte bemerkbar. Negativ beeinflusst wurde die Entwicklung der Verkäufe und des Gewinns erstens durch die zweijährigen Preisfestsetzungsrunden in Japan. Zweitens wurde im zweiten Quartal 2013 der Absatz positiv beeinflusst durch die Wiederaufnahme der Auslieferungen des umsatzstarken Tiergesundheits-Produkts Sentinel aus der Produktionsstätte in Lincoln/USA. Und drittens war bei Alcon auf operativer Ebene die Vergleichsbasis hoch, weil die Ausgaben in den ersten beiden Quartalen 2013 deutlich gesenkt wurden und damit auf unüblich tiefem Niveau gelegen hatten.

Analysten bleiben zuversichtlich

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Konzern die Erwartungen des Marktes (AWP-Konsens) knapp nicht erreicht. Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt mit einem Konzern-Umsatz von 14,75 Mrd USD und einem Pharma-Umsatz von 8,21 Mrd gerechnet. Weiter wurden ein Kern-EBIT von 3,81 Mrd sowie Kern-Reingewinn von 3,29 Mrd und ein Kern-EPS von 1,35 USD erwartet.

An der Börse taucht die Aktie rund 1,2 Prozent und notiert knapp über 80 Franken. Das Plus seit Jahresbeginn beträgt aber immer noch satte 12 Prozent.

Die Aktienauguren der Zürcher Kantonalbank sehen dennoch keinen Grund für eine Anpassung der Gewinnschätzungen für das zweite Halbjahr. Sie verweisen in einem Marktkommentar auf ein rollierendes Zulassungsverfahren des Mega-Blockbusters LCZ696 gegen Herzinsuffizienz, für den die Umsatzschätzungen bis an die 10 Milliarden Dollar heranreichen.

Auch die Analysten von J. Safra Sarasin bleiben weiterhin positiv gestimmt. Die Bank erneuert ihre Kaufempfehlung für Novartis.

Jahresprognose bekräftigt

"Novartis erzielte im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr eine solide finanzielle Performance und konnte die Kerngewinnmarge steigern. Insbesondere die Division Pharmaceuticals erhöhte ihre Produktivität und steigerte den operativen Hebeleffekt auf die Kernergebnisse des Konzerns", fasst CEO Joseph Jimenez die Geschäftsentwicklung in der Mitteilung zusammen. Darüber hinaus hätten im gesamten Produktportfolio "wichtige Fortschritte" erzielt werden können. Dies bekräftige die Wachstumsaussichten der führenden Geschäftsbereiche, so der CEO weiter.

Mit der Präsentation der Quartalszahlen bekräftigt bzw. präzisiert Novartis den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr. So wird auf Konzernebene weiter eine Steigerung des Nettoumsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich (kWk) erwartet. Darin berücksichtigt sei die Generika-Konkurrenz für den Blutdrucksenker Diovan ab dem 7. Juli in den USA sowie die Lancierung eines Diovan-Generikums durch die Division Sandoz. Im zweiten Quartaöl belastete die Generikakonkurrenz den Pharma-Umsatz im Umfang von 7 Prozentpunkten, heisst es weiter.

Präzisiert wird die erwartete Entwicklung des operativen Kernergebnis. Dieses soll im Geschäftsjahr 2014 nicht nur stärker steigen als der Umsatz (kWk), wie bisher vorausgesagt. Konkret rechnet Novartis mit einem Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

Im Berichtsquartal wurden zudem Produktivitätsgewinne von rund 700 Mio USD erzielt, nach 540 Mio im ersten Vierteljahr. Entsprechend sieht sich das Management auch hier auf Kurs für die im Gesamtjahr angestreben Verbesserungen von 3% bis 4% des Nettoumsatzes.

(AWP/cash)