Der Dow Jones steht so hoch wie noch nie, andere Indizes wie der SMI, Dax und Nikkei notieren auf Mehrjahresrekordständen. Die seit neun Monaten anhaltende Rally hat jüngst wieder an Tempo gewonnen und damit hat sich auch das charttechnische Bild der weltweit wichtigsten Indizes weiter aufgehellt.

"Bis April sehen die Chancen auf eine Fortsetzung der Börsenhausse gut aus", sagt Beat Grunder von der Credit Suisse. Der technische Analyst prognostiziert dem SMI ein Kurspotenzial bis 8200 Punkte. Noch höher zielt sein Berufskollege Daniel Stillhart von der Frankfurter Bankgesellschaft. "Der SMI hat eine widerstandsfreie Zone bis 8400 Punkte", sagt Stillhart. Dort befindet sich das Zwischenhoch aus dem Jahr 2000.

Ab Mai droht Konsolidierung

Ab Mai droht nach Ansicht von Grunder eine grössere Konsolidierung. 'Sell in May and go away' behalte einmal mehr seine Gültigkeit, sagt der CS-Chartanalyst. Er geht davon aus, dass eine Korrektur bis zu zehn Prozent ist möglich ist. Derzeit liegt die erste starke Unterstützung bei gut 7000 Punkten.

Beide Analysten raten dennoch, in den kommenden Wochen auf den Schweizer Aktienmarkt zu setzen. "Der SMI wird überdurchschnittlich performen, weil er aus charttechnischer Sicht der attraktivste Index ist", sagt Stillhart. Zudem sorgt seine defensive Ausrichtung mit den Pharma- und Nahrungsmittelgigangen Roche, Novartis und Nestlé für eine gewisse Absicherung gegen allfällige Korrekturen.

Langfristiger Trend intakt

Entscheidend ist aber vor allem, wie der weitere Verlauf des global führenden Börsenbarometers ausfallen wird. Der Dow-Jones-Index hatte am Dienstag ein neues Allzeithoch bei 14'254 Punkten aufgestellt. "Der intakte mittelfristige und langfristige Trend ist noch intakt", sagt Grunder. Er geht davon aus, dass der Dow Jones in den kommenden Wochen die nächste Schallmauer von 15‘000 Punkten erreichen könnte. Stillhart hingegen will im Wochen-Chart eine Bestätigung sehen, dass das alte Allzeithoch tatsächlich geknackt wurde. "Der Index sollte deshalb am Freitag über 14‘200 Punkten schliessen", sagt Stillhart.

Eine interessante Konstellation bietet der japanische Nikkei-Index. Es sei das erste Mal seit Jahren, dass der japanische Börsenindex ein positives Chartbild zeige, sagt Stillhart. Zudem habe man in den letzten Wochen wegen der starken Yen-Abwertung kaum Geld verdienen können. Er geht davon aus, dass sich der Yen mittelfristig gegenüber dem Franken wieder etwas erholen wird, was Japan für Schweizer Anleger wieder spannender macht. Das Kursziel in Japan lautet 14‘600 Punkte – ein Plus von rund 20 Prozent.  

Weniger gut präsentiert sich die Ausgangslage beim deutschen Aktienmarkt, der in unmittelbarer Nähe zum Allzeithoch aus dem Jahr 2007 notiert. "Dem Dax steht eine harzige Widerstandszone bevor", sagt Stillhart. Zwischen 8115 und 8150 sehe er verschiedene Widerstände, die der Index kaum beim ersten Anlauf überwinde.