Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatte mit einem Plus 2,0 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hieß es dazu:

Christoph Balz, Commerzbank

"Gemessen an dem schwierigen Umfeld hat sich die US-Wirtschaft Anfang 2023 damit noch passabel gehalten. Wir erwarten weiterhin, dass sie im zweiten Halbjahr leicht schrumpft. Denn die volle Belastung aus den Zinserhöhungen der Fed dürfte wegen der üblichen Wirkungsverzögerungen erst dann spürbar sein. Dazu passt auch, dass das Wachstum im ersten Quartal vor allem auf sehr guten Januar-Zahlen beruht. Die Daten für Februar und März fielen bereits schwächer aus."

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe

"In den USA flaut das Wachstumstempo deutlich ab. Ohne den privaten Verbrauch wären die konjunkturellen Schleifspuren noch größer gewesen. Die Belastungen werden aber auch für den privaten Konsum noch zunehmen. Für die kommenden Monate sieht es für die Konjunktur daher wenig freundlich aus. Die restriktive Geldpolitik und strengere Kreditvergabebedingungen werden immer nachteiliger wirken. Die Signale stehen weiter auf Rezession, allerdings in milder Form."

Ralf Umlauf, Heleba

"Das US-Wachstum enttäuscht deutlich, kann sich aber im positiven Bereich halten. Vor allem der Konsum war eine Stütze der Entwicklung, aber auch hier wurde die Konsensschätzung verfehlt. Weiterhin getrübt erscheinen die Perspektiven der Industrie. Zweifelhaft ist zudem, ob die Bauwirtschaft positive Beiträge wird liefern können."

(Reuters)