Die Partners Group trifft mit ihren Private Equity Fonds den Nerv der Zeit. Der Renditedruck bei den institutionellen Grossinvestoren sorgt dafür, dass dem Unternehmen die gebratenen Tauben geradezu in den Mund fliegen.

Das scheint das am Dienstag früh veröffentlichte Halbjahresergebnis bestätigen zu wollen, übertrifft dieses doch sowohl bei den Erträgen als auch auf den Stufen operativer Gewinn (EBITDA) und Reingewinn selbst die kühnsten Analystenerwartungen.

An der Schweizer Börse SIX steigt die Aktie der Partners Group zur Stunde um 10,6 Prozent auf 501 Franken. Kurz zuvor kletterte sie sogar auf 503 Franken und damit auf den höchsten Stand in der Firmengeschichte.

Vervierfachung der performanceabhängigen Erträge

Dem für die Zürcher Kantonalbank tätigen Analysten zufolge hat die Partners Group die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. Insbesondere das Ausmass der performanceabhängigen Erträge habe überrascht, obschon hier allgemein mit einer Zunahme gerechnet worden sei, so schreibt er weiter. Der Experte will seine Schätzungen deutlich anheben und geht davon aus, dass auch seinen Berufskollegen nichts anderes übrig bleibt. Er empfiehlt die Aktie weiterhin mit "Übergewichten" zum Kauf.

Wie der Experte von Baader Helvea schreibt, wurden die Markterwartungen in der ersten Jahreshälfte "dramatisch" übertroffen. Auch er macht vor allem die deutlich höher als erwartet ausgefallenen performanceabhängigen Erträge für die Differenz zwischen den effektiven Zahlen und den Schätzungen seiner Analystenkollegen verantwortlich. Seinen Berechnungen zufolge haben sich diese Erträge im Jahresvergleich auf 131 Millionen Franken vervierfacht.

Spekulationen rund um eine Sonderdividende

Wie der für Vontobel tätige Berufskollege einräumt, werden seine Schätzungen beim operativen Gewinn (EBITDA) um nicht weniger als 30 Prozent übertroffen. Er findet weiterhin sichtlich Gefallen am langfristig ausgerichteten und gut vorhersehbaren Geschäftsmodell des Unternehmens und rechnet mit einer Fortsetzung des starken Wachstums. Das 490 Franken lautende Kursziel für die zum Kauf empfohlene Aktie nimmt er auf Basis des vorliegenden Zahlenkranzes "in positive Revision".

Nägel mit Köpfen macht der Experte von Julius Bär. Er bekräftigt seine Kaufempfehlung für die Aktie und erhöht das Kursziel auf 500 (450) Franken. Allerdings befinden sich die Notierungen im Zuge des Kursfeuerwerks nun bereits in dieser Region.

Wie der für Baader Helvea tätige Analyst ergänzend schreibt, geht das Geschäftsmodell der Partners Group nur mit einer geringen Kapitalbindung einher. Nach der starken ersten Jahreshälfte erachtet er deshalb eine Sonderdividende als zunehmend wahrscheinlich. Noch spiegelt sich dies allerdings nicht in seinen offiziellen Dividendenerwartungen für das laufende Geschäftsjahr wider.