Swiss Life hat im ersten Halbjahr 2017 die Profitabilität gesteigert und ist in jenen Segmenten gewachsen, die in Zukunft eine weitere Steigerung der Ergebnisse versprechen. Betriebsgewinn und Reingewinn wuchsen je um 5 Prozent. 

Swiss Life fährt das Geschäft mit der traditionellen Lebensversicherung zurück und setzt stärker auf die Vermögensverwaltung und das Dienstleistungsgeschäft. Die Kommissions- und Gebührenerlöse wuchsen von Januar bis Juni währungsbereinigt um sechs Prozent auf 681 Millionen Franken. Insgesamt sanken die Prämieneinnahmen um 2 Prozent auf zehn Milliarden Franken. 

Beim Ausbau des Dienstleitungsgeschäftes liegt denn auch der weitere Fokus des Unternehmens, wie Swiss-Life-CEO Patrick Frost im Video-Interview mit AWP sagt. Grössere Übernahmen stünden nicht an. "Die Hauptschritte sind organisches Wachstum, wir investieren in Technologie, um effizienter zu werden." Frost kann sich "vorstellen", dass bei steigenden Zinsen das traditionelle Versicherungsgeschäft wieder interessanter würde und dass Swiss Life "dann dort wieder etwas mehr wachsen würde". 

Aktie am Mittwoch unverändert

Solche Hoffnungen hegen natürlich auch Investoren. Denn fast zeitgleich mit dem Anstieg der langfristigen Zinsen vor etwas mehr als einem Jahr legten auch viele Aktien von Versicherungsgesellschaften deutlich zu. Die kontinuierliche Steigerung des Aktienkurses hält bei Swiss Life bis heute an, der Titel hat in den letzten zwölf Monaten 48 Prozent zugelegt.

Obwohl Swiss Life mit den Halbjahreszahlen die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen hat, bleibt die Aktie am Mittwoch fast unverändert. Kein Wunder: Sie hatte in den letzten sechs Wochen zeitweise bis 15 Prozent zugelegt. 

Patrick Frost hat seine Arbeit am vorletzten Montag in einem Pensum von 60 bis 70 Prozent wieder aufgenommen, nachdem er im März offen über seine Lymphdrüsenkrebserkrankung informiert hatte und in Behandlung ging. "Es hat mich schon sehr schwer mitgenommen während dieser Zeit, physisch hat es auch ein paar Änderungen gegeben", sagt Frost, der Swiss Life seit Juli 2014 führt, rückblickend auf seine Genesungszeit und die Chemotherapie. 

Nun ist Frost froh, "wieder hier im Büro zu sein. Ich glaube nicht, dass ich etwas geändert hat für meine Arbeit als Konzernchef. Ich bin derselbe, der ich vorher war." Beim ersten Krebsbefund hatte er noch "Todesangst", wie er am Dienstag im Interview mit der NZZ sagte.

Patrick Frost äussert sich im Video-Interview mit AWP ausführlicher über seine Krebserkrankung.

(cash)