Adecco hat im zweiten Quartal etwas mehr Umsatz geschrieben, aber unter dem Strich weniger verdient. Das organische Wachstum setzte sich fort, wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Ein Lichtblick war dabei das Schweiz-Geschäft. Ins dritte Quartal ist der weltweit grösste Personaldienstleister organisch mit ähnlichem Schwung gestartet.

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 1 Prozent auf 6,05 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage wuchs die Gesellschaft zwischen April und Juni jedoch um 4 Prozent. Im ersten Quartal waren es +6 Prozent gewesen, davor über mehrere Quartale zwischen +6 und +7 Prozent.

Gleichwohl blieb Adecco mit diesem Wachstum im zweiten Quartal der grösste Personaldienstleister der Welt. Der Abstand zur Nummer zwei, Randstad, ist jedoch nur noch hauchdünn.

In Frankreich über dem Marktwachstum

Die leichte Verlangsamung sei vor allem auf geringeres Wachstum in Italien (+11%), Frankreich (+8%), Spanien/Portugal (+5%) sowie Benelux/Nordeuropa (+5%) zurückzuführen, hiess es weiter. Im wichtigen Markt Frankreich, wo knapp ein Viertel des Umsatzes erzielt wird, sei das Marktwachstum allerdings übertroffen worden, wurde betont.

Positiv entwickelte sich das Geschäft in den USA, wo bei der allgemeinen Stellenvermittlung mit einem organischen Plus von 3 Prozent das stärkste Wachstum sei drei Jahren erreicht worden sei. Noch viel besser war der Geschäftsgang in der Schweiz, wo Adecco organisch um fast ein Fünftel zulegte.

Investitionen belasten EBITA

Der Bruttogewinn erhöhte sich derweil um 2 Prozent auf 1,11 Milliarden und die entsprechende Marge verharrte bei 18,3 Prozent. Der operative Gewinn (EBITA; ohne Einmaleffekte) ging um 6 Prozent auf 270 Millionen zurück und die Marge kam bei 4,5 nach 4,8 Prozent zu liegen. Auf Stufe Reingewinn wurde ein um 11 Prozent tieferer Wert von 170 Millionen erreicht.

Die Betriebsgewinn-Marge sei insbesondere durch Investitionen in die Zukunft beeinträchtigt gewesen, hiess es dazu. Bekanntlich gibt die Gesellschaft derzeit Mittel für ein Wachstums- und Sparprogramm aus. Zudem habe die Restrukturierung in Deutschland die Marge beeinträchtigt.

Prognosen nur knapp erfüllt

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die Gesellschaft die Erwartungen knapp erfüllt: Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) ein organisches Wachstum von 4,5 Prozent, einen Umsatz von 6,10 Milliarden, einen Bruttogewinn von 1,11 Milliarden, einen EBITA von 271 Millionen sowie einen Reingewinn von 173 Millionen erwartet.

Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf hielt Adecco fest, dass im Juni und Juli kombiniert ein organisches Wachstum (bereinigt) von 4 Prozent erreicht worden sei. Zudem wurde bekräftigt, dass sich im zweiten Halbjahr die Marge verbessern sollte.

Bestätigt wurde konkret das Ziel, im Gesamtjahr Einsparungen in der Höhe von 50 Millionen Euro zu erzielen. Zudem würden im dritten Quartal 2018 keine "wesentlichen Einmaleffekte" erwartet, welche die Bruttomarge beeinträchtigen könnten, so das Unternehmen weiter.

(AWP)