Der Kurs brach um 15 Prozent auf 5,90 Franken ein. Nach dem Entwicklungsstopp des intravenös verabreichten Antibiotikums Murepavadin will sich das Unternehmen aus Allschwil auf die Krebsimmuntherapie Balixafortide konzentrieren. Zudem soll eine inhalierbare Form von Murepavadin entwickelt werden, die dank einer viel niedrigeren Dosierung und lokalen Verabreichung nicht zu Nierentoxizität führen soll. Polyphor will sich in beiden Fällen auf eine "umfangreiche externe Finanzierung" stützen.

Zudem baut die Firma das Management um - unter anderen wurden Hernan Levett vom US-Unternehmen Auris Medical als neuer Finanzchef und François Ringeisen als Chef der Krebsmedikamente-Entwicklung verpflichtet. Im ersten Halbjahr stand unter dem Strich ein Verlust von 27,9 Millionen Franken. Die flüssigen Mittel beliefen sich auf 97,2 Millionen Franken und zum Jahresende rechnet die Pharmafirma mit 68 bis 72 Millionen.

Polyphors Kapital dürfte nach Ansicht von ZKB-Analyst Michael Nawrath bis zum Ende des ersten Quartals 2021 ausreichen. Zu diesem Zeitpunkt dürften auch erste Daten zu Balixafortide vorliegen. "Bei schlechtem Ausgang dieser Studie sähe die Zukunft für Polyphor nicht rosig aus – es bleibt ein Risikoinvestment", erklärte Nawrath.

An der Börse ist Polyphor zum aktuellen Kurs noch 65 Millionen Franken wert. Beim Börsengang im Mai vergangenen Jahres mussten die Anleger 38 Franken für eine Aktie bezahlen.

(Reuters)