Er war einer der letzten ganz grossen Wirtschaftführer und einer der bekanntesten Top-Manager der Schweiz. Am Sonntag ist er aus dem Leben geschieden. Fritz Gerber starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren an den Folgen eines Hirnschlages, den er am Samstag erlitten hatte. Das schreibt sein ehemaliger Arbeitgeber Roche.

Gerber stand jahrelang an der operativen Spitze und amtierte als VR-Präsident sowohl beim Pharmakonzern Roche wie auch beim Versicherer Zurich. Gerber war bis zuletzt Ehrenpräsident der beiden Firmen. 

Bei Roche amtierte Gerber zwischen 1978 und 1998 als Konzernchef und zwischen 1978 und 2001 als Verwaltungsratspräsident. In dieser Doppelfunktion habe er Roche zu einem global führenden Gesundheitsunternehmen gemacht, heisst es bei Roche.

Unter Gerber tätigte Roche zwei Akquisitionen, die wesentlich waren für die heutige Strategie des Basler Pharmakonzerns: Der Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der US-Firma Genentech im Jahr 1990 war der Anfang für den Aufstieg von Roche zu einem der grössten Biotech-Firmen. 1997 kaufte Roche den deutschen Konkurrenten Boehringer Mannheim und wurde damit Marktführer in der Diagnostik. 

Auch bei der Zürich hatte Gerber über viele Jahr (1977-1991) in Personalunion den Posten von CEO und Verwaltungsratspräsident inne. Seinerzeit war das in der Schweiz noch üblich, dass Manager beide Posten inne bekleideten. Ähnlich wie bei Roche, strebte Gerber auch bei der Zürich danach, Strukturen zu optimieren.

(cash/AWP)