Neben ablaufenden Patenten haben die kriselnde Augensparte Alcon sowie nicht ganz nach Plan verlaufene Markteinführungen dem Konzern zu schaffen gemacht. Entsprechend liegt der Konzernumsatz mit 48,5 Mrd USD zu konstanten Wechselkursen auf dem Niveau des Vorjahresniveau (-2% in USD). Das operative Kernergebnis verminderte sich um 6% auf 13,0 Mrd USD. Zu konstanten Wechselkursen gerechnet resultierte ein Minus von 2%.

Der Jahresgewinn der Gruppe verminderte sich um 5% auf 6,7 Mrd USD, wie aus der Medienmitteilung vom Mittwoch hervorgeht.

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,75 CHF erhalten, nach 2,70 CHF für 2014. Zudem leitet Novartis einen Aktienrückkauf von bis zu 5,0 Mrd USD ein. Dieser soll im Lauf des Jahres 2017 durchgeführt und durch neue Fremdmittel finanziert werden. Damit bringe Novartis die Bereitschaft zum Ausdruck, die starke Bilanz des Unternehmens angesichts historisch niedriger Zinssätze aktiv zu nutzen.

Erwartungen knapp erfüllt

Mit den Konzernzahlen hat Novartis die Markterwartungen in etwa erreicht. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Konzernjahresumsatz von 48,7 Mrd USD und ein operatives Kernergebnis von 13,0 Mrd prognostiziert.

Die zentrale Pharmasparte Innovative Medicines erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 32,6 Mrd USD. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Erlöse damit um 2% ab (+-0% zu kWk).

Insbesondere der Patentablauf des Blockbusters Gleevec/Glivec führte zu Umsatzeinbussen durch Generika von insgesamt 6 Prozentpunkten. Und dieser Trend ist noch nicht abgeschlossen, da das Patent in der EU erst kürzlich abgelaufen ist. Novartis erwartet nach eigenen Angaben in 2017 erneut Umsatzeinbussen durch Generika im Umfang von 2,5 Mrd USD.

Börsengang der Augensparte wird geprüft

Beim Blick auf die einzelnen Medikamente sind die beiden Hoffnungsträger Cosnetyx und Entresto erwähnenswert. Während Cosentyx, das zur Behandlung häufig vorkommender Gelenkentzündungen sowie gegen Schuppenflechte zugelassen ist, mit einem Jahresumsatz von 1,1 Mrd USD Blockbusterstatus erreicht hat, ist das Herzmittel Entresto mit Erlösen von 170 Mio USD im Gesamtjahr davon noch weiter entfernt. Der Umsatz blieb damit auch hinter der vom Management zuletzt genannten Zielgrösse von rund 200 Mio USD zurück.

Die Generika-Sparte Sandoz steuerte 2016 10,1 Mrd USD (+1%; +2% zu kWk) zum Gruppenumsatz bei und hat damit ebenfalls in etwa wie von Novartis vorhergesagt abgeschnitten.

Die kriselnde Augensparte Alcon erzielte einen Jahresumsatz von 5,8 Mrd USD. Dies entspricht einem Rückgang um 3% gegenüber 2015 (-2% zu kWk). Die Division Alcon habe weitere Fortschritte für einen Wiederaufschwung erzielt, so die Mitteilung. Im laufenden Jahr würden nun die Optionen zur Maximierung des Shareholder-Value der Division geprüft. Diese Prüfung berücksichtige sämtliche Möglichkeiten: Von der Weiterführung des Geschäfts bis zur Abspaltung über eine Kapitalmarkttransaktion. Dies könnte zum Beispiel ein erstes öffentliches Zeichnungsangebot oder eine Ausgliederung sein. Die Prüfung werde im Lauf des Jahres 2017 in einer Weise durchgeführt werden, die es den Mitarbeitenden der Division Alcon ermöglicht, sich voll auf den Wiederaufschwung des Geschäfts zu konzentrieren, schreibt Novartis weiter. Voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2017 werde über den Stand der Prüfung informiert.

2017 soll ähnlich wie 2016 werden

Für 2017 stellt Novartis einen Nettoumsatz zu konstanten Wechselkursen weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres in Aussicht, wobei die Einbussen durch Generikakonkurrenz, einschliesslich weiterer generischer Versionen von Glivec/Gleevec in den USA und Europa, wettgemacht werden. Das operative Kernergebnis des Konzerns werde voraussichtlich weitgehend auf Vorjahresniveau liegen oder um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz (kWk) zurückgehen.

In der Sparte Innovative Medicines peilt Novartis einen Umsatz weitgehend auf Vorjahresniveau an. Für Alcon erwartet Novartis Erlöse weitgehend auf Vorjahresniveau oder ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Sandoz wiederum soll den Umsatz im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigern.

Sollten sich die Wechselkurse im restlichen Jahresverlauf auf dem Durchschnittsniveau von Mitte Januar halten, rechnet Novartis im Jahr 2017 mit einem negativen Effekt von 2 Prozentpunkten auf den Umsatz bzw. 3 Prozentpunkten auf das operative Kernergebnis.

(AWP)