Novartis stellt nach einem kräftigen Anstieg von Umsatz und operativem Gewinn für das laufende Jahr erneut kräftige Wachstumsraten in Aussicht. Der Konzern sieht sich auf Kurs, die angepeilte Verbesserung der Rentabilität zu erreichen.

"Mit Blick in die Zukunft rechnen wir damit, unser langfristiges Wachstum und unsere langfristigen Margensteigerungen aufrechtzuerhalten", sagte Konzernchef Vasant Narasimhan am Mittwoch. "Dank der bedeutenden Margensteigerung sind wir auf bestem Weg, um mittelfristig bei Innovative Medicines eine Kerngewinnmarge im mittleren bis hohen 30-Prozentbereich zu erzielen." Im vergangenen Jahr waren es beim Hauptgeschäft mit den patentgeschützten Arzneien 33,5 Prozent.

Für das laufende Jahr stellte das Unternehmen - Wechselkurseffekte herausgerechnet - ein Umsatzwachstum um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbetrag in Aussicht. Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn soll sogar im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Im Vorjahr betrugen die entsprechenden Zuwachsraten neun beziehungsweise 17 Prozent auf 47,4 beziehungsweise 14,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand mit 11,7 Milliarden Dollar sieben Prozent weniger Gewinn. Zurückzuführen ist das unter anderem darauf, dass 2018 ein Spartenverkauf Geld gebracht hatte. Die Aktionäre sollen 2,95 Franken Dividende je Aktie erhalten - vier Prozent mehr als vergangenes Jahr.

Novartis profitierte vor allem von kräftig anziehenden Erlösen beim Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte - der mit 3,6 Milliarden Dollar inzwischen umsatzstärksten Arznei - und dem Herzmedikament Entresto: Sie schnellten währungsbereinigt um 28 und 71 Prozent hoch. Die im Mai in den USA zugelassene Gentherapie Zolgensma steuerte 361 Millionen Dollar Verkaufserlöse bei. Das mit einem Preis von gut zwei Millionen Dollar pro Einmaldosis teuerste Medikament der Welt wird zur Behandlung der meist tödlich verlaufenden Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) bei Kleinkindern eingesetzt. Geholfen hat auch, dass sich die Arznei Gilenya gegen Multiple Sklerose in den USA vorerst nicht der Konkurrenz durch günstigere Nachahmerversionen stellen musste, nachdem ein Gericht den Schutz aufrecht erhalten hatte. Auch im laufenden Jahr rechnet Novartis-Chef Narasimhan nicht mit einem sogenannten Biosimilar für die Arznei in den USA.

Die Generika-Tochter Sandoz, der zuletzt Preisdruck für Nachahmer-Medikamente in den USA zu schaffen gemacht hatte, fasste wieder Fuß: Der Umsatz wuchs währungsbereinigt um zwei Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar.

Das Wachstum sichern sollen weitere neue Arzneien aus der Pipeline. So traut Novartis dem im Oktober zugelassenen Augenmedikament Beovu Milliardenumsätze zu. Zudem soll Zolgensma im ersten Quartal in Europa und in der ersten Jahreshälfte in Japan zugelassen werden.

(Reuters)