Dabei steht der Gesellschaft genügend Geld zur Verfügung, um die Forschungsprogramme fortzuführen. Newron habe alle von der US-Gesundheitsbehörde FDA geforderten präklinischen Studien zu Evenamide abgeschlossen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Anfang des Jahres hatte sich Newron mit der Behörde auf des Design der untersuchenden Studien geeinigt. In diesen Studien seien nun keine toxikologischen Ereignisse aufgetreten, heisst es.

Damit ist der Weg frei, um mit Evenamide den nächsten Schritt anzugehen. Newron hat dazu in den USA und Indien eine erste klinische Sicherheitsstudie mit rund 120 Patienten in Angriff genommen. Aufgrund der Corona-Pandemie sei es zu Verzögerungen gekommen und es gebe Einschränkungen bei der Durchführung. Dennoch seien bereits über 40 Patienten rekrutiert worden.

Den Angaben zufolge geht es um eine vierwöchige, doppelt verblindete, Placebo-kontrollierte Studie. Die Studie habe das Ziel, die Sicherheit, Verträglichkeit sowie vorläufige Wirksamkeit von zwei fixen Dosierungen bei Patienten mit chronischer Schizophrenie, die mit einem Antipsychotika der zweiten Generation behandelt werden, zu belegen.

Die Ergebnisse dieser Studie dürfte Newron im ersten Quartal vorlegen können. Bei guten Resultaten will Newron das Phase-III-Programm mit Evenamide angehen. "Wir sind weiter zuversichtlich, dass die Phase-III-Studien mit Evenamide im zweiten Quartal 2021 begonnen werden können", sagte Chef-Mediziner Ravi Anand laut Mitteilung.

Ausreichend finanziert

Nebst Evenamide kommt Newron laut Mitteilung auch in der Bewertung ausgewählter Therapien für Behandlungen von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems zum Ausbau der Kandidaten-Pipeline voran. Und Fortschritte seien auch mit dem Partner Zambon zu möglichen zulassungsrelevanten Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit von Xadago/Safinamide bei Parkinson-Patienten mit Levodopa-induzierten Dyskinesien (PD LID) erreicht worden.

Mit Blick auf die prall gefüllte Pipeline sieht sich Newron ausreichend finanziert. Liquide Mittel und die noch nicht gezogenen Mittel aus dem Darlehen der Europäischen Investitionsbank würden durch Lizenzeinnahmen und eine Steuergutschrift für Forschung und Entwicklung in Italien ergänzt. Das reiche aus, um die Fortsetzung der Programme bis weit in das Jahr 2022 zu finanzieren, heisst es.

Newron-Aktien mit Kurssprung

Die News zum Produktkandidaten kommen an der Börse gut an: Um 12:10 Uhr steigt der Kurs der Newron-Aktien um 31 Prozent auf 2,77 Franken (Tageshoch 3,30), während der Gesamtmarkt (SPI) 1,1 Prozent gewinnt.

Allerdings rücken die Papiere am Berichtstag von einem sehr tiefen Niveau vor. Anfang Mai war der Kurs nämlich von über 6 Franken auf einen Schlag unter die Schwelle von 2 Franken abgerutscht. Damals musste die Firma einen Rückschlag mit dem Kandidaten Sarizotan zur Behandlung des Rett-Syndroms kommunizieren. In der wichtigen STARS-Studie hatte Sarizotan die gesteckten Ziele nicht erreicht.

Im Gegensatz dazu sei der nun bekanntgemachte Abschluss der präklinischen Studien mit Evenamide für die Anleger eine beruhigende Nachricht, heisst es in einem Händlerkommentar. Beruhigend sei auch, dass die Firma bis ins Jahr 2022 ausreichend finanziert sei.

Newron arbeite zudem daran, die Produktpipeline mit neuen Therapien zu Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems auszubauen. Auch das sei positiv, heisst es im Kommentar weiter. Für Fantasie sorge an der Börse ausserdem die Aussicht auf neue Partnerschaftsabkommen und allfällige M&A-Transaktionen.

(AWP)