Die Freude der Anlegern über die Fortsetzung der ultra-lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed wich Ernüchterung. James Bullard, Chef der Fed von St. Louis, signalisierte eine leichte Drosselung der Wertpapierkäufe bereits im Oktober. Am Mittwoch hatte die Notenbank noch mitgeteilt, sie werde weiterhin monatlichen Wertpapiere für 85 Milliarden Dollar kaufen um die Wirtschaft zu stützen.

Der SMI rückte 0,2 Prozent auf 8105 Punkte vor. Vor einer Woche war der Leitindex bei 8038 Zählern gestanden.

Pharma stützt

Positive Produktnachrichten liessen die Anteile von Novartis und Roche um jeweils rund ein Prozent steigen. Novartis erhielt in Japan die Zulassung für ein Lungenmedikament und Roche für das Brustkrebsmedikament Kadcyla. In Europa steht das Roche-Präparat vor der Marktfreigabe.

Geprägt war der Markt auch vom grossen Futures- und Optionsverfall an der Eurex. Zum Verfalltermin mussten die Anleger Aktien nachkaufen, die von den geldpolitischen Beschlüssen der Fed auf dem falschen Fuss erwischt worden waren. In der Erwartung, dass die Fed die Anleihenkäufe zur Stimulierung der Wirtschaft reduzieren und damit dem Markt weniger Liquidität zur Verfügung zu stellen werde, hätten Marktteilnehmer auf fallende Kurse gesetzt, sagten Händler. Diese Positionen hätten glattgestellt werden müssen.

Die Aktien des Lebensmittelkonzerns Nestle gewannen 0,5 Prozent. Nestle, Novartis und Roche stehen für mehr als 50 Prozent der Marktkapitalisierung des SMI.

Banken auf Konsolidierungskurs

Die Aktien der meisten Banken konsolidierten den Kursanstieg vom Vortag. Credit Suisse ermässigten sich um 0,9 Prozent, UBS sanken um 0,8 Prozent und Julius Bär gaben 1,5 Prozent nach. Die Versicherungstitel bewegten sich nahe um die Vortagesschlusskurse.

Die Aktien von Oerlikon und Sulzer verloren je 0,4 Prozent. Der Maschinenbauer Oerlikon bestätigte die Teilnahme am Bieterverfahren für die Sulzer-Sparte Metco. Der Verkauf des Tochterunternehmens könnte Sulzer Insidern zufolge mindestens 800 Millionen Franken einbringen.

Bei den Titeln des Baustoffherstellers Holcim kam es nach dem kräftigen Kursanstieg vom Vortag zu Gewinnmitnahmen. Auch bei den Luxusgüterherstellern Richemont und Swatch brachten Anleger Gewinne vor dem Wochenende in Sicherheit. Alle drei Titel verloren mehr als ein Prozent.

Eine Zurückstufung auf "Neutral" von "Overweight" durch JPMorgan belastete die Aktien von Sonova. Die Titel des Hörgeräteherstellers, die seit Anfang September zehn Prozent zugelegt hatten, verloren 1,7 Prozent.

Der Beteiligungsabbau eines Investors und der Ausschluss aus dem Midcap-Börsenindex SMIM lösten beim Solarzulieferer und Spezialsägenhersteller Meyer Burger Gewinnmitnahmen aus. Die Aktien, die seit Ende Juli um rund 80 Prozent gestiegen sind, verloren 4,2 Prozent.

(Reuters)