"Fünfzehn europäische Länder, die Europäische Kommission und das Europäische Parlament haben allesamt ihre Bedenken an dem Projekt angemeldet", sagte Grenell der Zeitung "Bild am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Seit langem würden die USA von den europäischen Partnern um Unterstützungen bei ihren Bemühungen gebeten. "Darum handelt es sich bei den Sanktionen um eine sehr pro-europäische Entscheidung." Viele europäische Diplomaten hätten sich bedankt, dass die US-Regierung Maßnahmen ergriffen habe.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag Sanktionen zur umstrittenen Erdgas-Pipeline in Kraft gesetzt. Vize-Kanzler Olaf Scholz kritisierte die Massnahmen am Samstag. Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland. Die Trump-Regierung lehnt wie vor ihr die Regierung von Barack Obama das Projekt ab.

Sie begründet dies mit der Furcht, dass die Europäer sich von russischen Lieferungen abhängig machen würden. Zugleich wollen die USA eigenes Erdgas nach Europa verkaufen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, eine harte Haltung in dem Streit einnehmen zu wollen, Gegensanktionen jedoch abgelehnt.

(Reuters)