Die Aktie des Telekomunternehmens Swisscom hat den Schwung vom letzten Jahr in den Januar mitnehmen können. Bereits zwischen Juli und Dezember 2013 stellte der Titel mit einem Plus von fast 20 Prozent den Gesamtmarkt (plus 6 Prozent) in den Schatten. Und auch seit Jahresbeginn übertrumpft Swisscom den SMI deutlich.

Die Swisscom kletterte vergangene Woche auf 498 Franken und erreichte damit den höchsten Stand seit Januar 2002. Im Sog der Börsenkorrektur ist die Aktie aber wieder auf 492 Franken zurückgeglitten. Die Valoren stehen nun vor einer charttechnisch wichtigen Marke. Schon zweimal ist der Titel in den letzten zwölf Jahren daran gescheitert, über 500 Franken zu klettern. Beide Male folgte danach ein Absturz in die Region von 400 Franken.

Doch die Chancen auf einen Durchbruch in höhere Kurssphären stehen nun um einiges besser. In ganz Europa kommt die Telekombranche bei den Anlegern seit einigen Monaten wieder deutlich besser an. Erstmals seit 13 Jahren schlug im vergangenen Jahr der europäische Branchenindex sämtliche übrige Industrien. Das liegt einerseits an den zunehmenden Merger-&-Aquisitions-Tätigkeiten, die dem Sektor Dynamik verleihen, zudem haben sich auch die operativen Ergebnisse verbessert.

Mehrere Gründe für weiteren Anstieg

Für einen weiteren Kursanstieg der Swisscom-Aktie sprechen mehrere Gründe. Zum Beispiel die attraktive Dividende: Derzeit rentiert der Titel mit überdurchschnittlichen 4,4 Prozent, was ihm in der Vergangenheit bereits die Bezeichnung "Obligationen-Aktie" eingebracht hatte. Im Vorfeld der Dividendensaison, die ab März beginnt, dürfte deshalb die Swisscom-Aktie besonders gesucht sein.

Ein weiterer Grund ist der Branchentrend. Dem Sektor wird trotz der jüngsten Überperformance weiteres Potenzial zugesprochen. In den vergangenen Jahren sind Telekomaktien von den Anlegern weitgehend gemieden worden. Nun verfügen sie weiterhin über beträchtliches Aufholpotenzial.

Zuversichtliche Analysten

Ein drittes Argument ist der grösser gewordene Streubesitz. Vor Wochenfrist hatte der Bund als grösster Aktionär bekanntgegeben, seine Beteiligung per Ende Dezember 2013 um 5,55 Prozent auf 51,22 Prozent zu reduzieren. Beim Börsengang des ehemaligen Staatsbetriebs 1998 hatte die Eidgenossenschaft noch 65,5 Prozent gehalten. Dieser Anteil wurde in den Jahren 2005 und 2006 sukzessive reduziert.

Zuversichtlich zeigen sich auch die Finanzanalysten, die zum grössten Teil ihre Kursziele jenseits der 500-Franken-Grenze positioniert haben. Die Deutsche Bank sowie Barclays sehen den Titel mittelfristig bei 520 Franken, Morgan Stanley bei 525 Franken, Nomura bei 563 Franken und Citigroup gar bei 600 Franken.