Den Hauptgesprächsstoff liefert am Berichtstag der Hörgerätehersteller Sonova mit einer Grossübernahme.

Für Impulse könnte am Nachmittag die anstehende Flut von Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Darunter sind auch erste Angaben zum Arbeitsmarkt, die einen Vorgeschmack auf den am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht geben werden. Diese müssten aber schon ziemlich gut ausfallen, um die Wochenbilanz des SMI noch in den grünen Bereich zu hieven: Einen halben Tag vor der feiertagsbedingten Handelspause vom Donnerstag steht der SMI 1,8% unter dem Schlussstand vom letzten Freitag.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 12.00 Uhr 0,41% auf 7'818,13 Punkte; er notiert damit praktisch auf dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt um 0,35% auf 1'203,10 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,36% auf 8'439,46 Stellen nach. Von den 30 SMI/SLI-Titeln liegen 19 im Minus, neun im Plus und zwei unverändert.

Sonova mit Kurssprung

Bei Sonova sorgt die Übernahme des holländischen Unternehmens AudioNova zu einem Kurssprung von 2,8%. AudioNova ist gemäss den Angaben von Sonova das grösste europäische Retailunternehmen im Bereich Hörakustik und betreibt 1'300 Geschäfte in acht Ländern. Im Jahr 2016 werde die Gesellschaft voraussichtlich einen Umsatz von ungefähr 360 Mio EUR erzielen, hiess es weiter. In ersten Analystenkommentar wird die Übernahme grösstenteils begrüsst. Sonova erhalte dadurch die kritische Grösse im europäischen Retailgeschäft. Kritisch beurteilt wird aber zum Teil der Kaufpreis von 830 Mio EUR. Dieser sei höher als bei vergleichbaren Transaktionen.

Mit deutlichem Abstand folgen bei den inzwischen wenigen Gewinnern Aryzta (+0,5%) sowie Sika und Credit Suisse (je +0,4%). Die Grossbank hatte vorbörslich bekannt gegeben, im Einklang mit der Geschäftsstrategie Kredit-Assets im Wert von 1,27 Mrd USD verkauft zu haben. Ausserdem wurde publik, dass sie in den USA einen 50-Mio-USD-Vergleich wegen angeblicher Zinsmanipulationen abgeschlossen hat. Am Vortag waren die CS-Papiere um 4,8% abgesackt - wie weltweit viele grosse Bankentitel.

Anders als die CS-Papiere können sich jene der UBS vom Rückschlag des Vortages, als sie nach der Q1-Zahlenpublikation sogar um 7,5% nachgegeben hatten, nicht erholen. Sie büssen aktuell weitere 1,0% ein. Julius Bär finden sich mit -1,3% noch weiter hinten im Tableau.

Angeführt wird die Verliererliste jedoch von Swisscom (-1,4%). Ein Tag nach der Publikation der Erstquartalszahlen bestätigte die US-Bank Goldman Sachs die Verkaufsempfehlung für die Aktien des Telekomanbieters. Mit gut 1% im Minus sind ausserdem noch Kühne+Nagel (-1,2%) sowie SGS (-1,0%).

Keine Stütze sind die drei Schwergewichte, die nach anfänglichen Avancen inzwischen alle im roten Bereich notieren. Roche sind 0,3% im Minus, Nestlé 0,5% und Novartis sogar 0,6%.

Ähnliche Verluste erleiden ABB (-0,6%). Die guten Zahlen von Siemens wirken sich nicht auf den Kurs aus. Auch LafargeHolcim (-0,1%) können nicht von den positiven Ergebnissen des Konkurrenten HeidelbergCement profitieren, der wegen besserer Geschäfte vor allem in den USA und Grossbritannien seine Gewinnziele für das laufende Jahr erhöht hat.

Am breiten Markt ist sehr wenig los. Im Plus sind Straumann (+1,0%), die positive Analystenkommentare im Nachgang zur Zahlenpräsentation vom Vortag spüren. Avancen verzeichnen ausserdem Comet (+0,8%), nachdem die Gruppe einen neuen Grossaktionär erhalten hat.

(AWP)