Der Finanzstabilitätsrat FSB stufte das grösste US-Geldhaus JP Morgan in die höchste Kategorie der systemrelevanten Banken der Welt ein.

Das teilte das Gremium am Dienstag mit. Als Bank der Kategorie vier (zuletzt: drei) muss die Bank einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 2,5 (zuletzt: 2,0) Prozent vorhalten. Vor einem Jahr hatte der FSB die Bedeutung von JP Morgan nicht mehr ganz so hoch eingestuft.

UBS und CS Kategorie eins

UBS und Credit Suisse sind gemäss FSB erneut Geldhäuser der Kategorie eins. Für sie gilt ein zusätzlicher Kapitalpuffer von 1,0 Prozent. Die Deutsche Bank verblieb derweil in Kategorie zwei. Für Deutschlands grösstes Institut gilt somit wie schon vor einem Jahr ein zusätzlicher Kapitalpuffer von 1,5 Prozent.

Die Bedeutung der französischen Grossbank BNP Paribas wurde dagegen um eine Stufe erhöht. Für sie gilt jetzt als Bank der Kategorie drei ein zusätzlicher Kapitalpuffer von 2,0 (zuvor: 1,5) Prozent.

Die Bedeutung der US-Investmentbank Goldman Sachs hat ebenfalls um eine Stufe zugenommen. Sie wird nun als Kategorie-Zwei-Bank betrachtet und muss einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 1,5 (bisher: 1,0) Prozent vorhalten.

Gefahren für das Finanzsystem

Der FSB überwacht im Auftrag der G20-Staaten die Gefahren für das weltweite Finanzsystem. Er bewertet die Banken nicht nur ihrer Grösse nach, sondern auch nach dem Risiko, das in den Geschäften steckt, ausserdem daran, wie vernetzt sie im Finanzsystem sind.

Je nach Risiko macht er Mindestvorgaben für einen zusätzlichen Kapitalpuffer. Die nationalen Aufseher können strengere Anforderungen stellen. Der FSB überprüft seine Liste der global systemrelevanten Banken (G-SIB) jährlich.

Die 30 Banken, die diesmal darauf stehen, sind dieselben wie vor einem Jahr. Seine nächste G-SIB-Liste will der FSB im November 2022 veröffentlichen.

(AWP)