Insgesamt sind die Wetten auf die US-Benchmark zurück auf den Ausgangsstand gesunken. Die Haltung zu Rohöl der Nordsee-Sorte Brent änderte sich hingegen kaum.

Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Partner bemühen sich, die Produktion zu verringern, um ein globales Überangebot abzubauen. Das hat dabei geholfen, die Preise bei über 60 Dollar je Barrel zu stützen. Doch Ängste, dass die wiederbelebte Schieferölförderung in den USA zu viel Öl produzieren wird, halten die Futures am Terminmarkt zurück.

"Es ist Schiefer gegen die Scheichs an diesem Punkt", sagt John Kilduff, Partner bei Again Capital, einem Hedgefonds mit Sitz in New York.

Es ist unklar, wie hoch die OPEC die Preise halten will, während sie dabei zusieht wie amerikanische Produzenten ihren Anteil am Markt erhöhen. In einem Bericht hat die Gruppe letzte Woche ihre Erwartungen für das Angebotswachstum von US-amerikanischen und anderen Produzenten den vierten Monat in Folge erhöht.

Wetten auf steigende Ölpreise gehen zurück

Zu dem Tauziehen zwischen Schiefer und OPEC kommen jüngste Ereignisse wie die Entlassung von Rex Tillerson als US-Aussenminister, das Risiko eines globalen Handelskriegs und Saudi-Arabiens Bereitschaft, den Börsengang seines staatlichen Ölriesen Aramco zu verschieben hinzu und erhöhen die Unvorhersehbarkeit.

Es gab die Überzeugung, dass Saudi-Arabien "alles in seiner Macht stehende" tun könnte, um einen höheren Ölpreis zu erhalten, damit die Bewertung des Börsengangs unterstützt wird, sagt Tamar Essner, ein Analyst bei Nasdaq in New York. "Nun, wenn das aufgeschoben wird, könnten sie sich ein bisschen mehr auf den Marktanteil und weniger auf den Preis konzentrieren."

Hedgefonds haben in der Woche zum 13. März ihre WTI-Netto-Long-Positionen - die Differenz zwischen Wetten auf steigende Preise und Wetten auf sinkende Preise - um 4,5 Prozent auf 425.918 Futures- und Optionskontrakte reduziert. Das ist der niedrigste Stand seit mehr als zwei Monaten, wie aus Daten der US-Commodity Futures Trading Commission hervorgeht. Die Long-Positionen gingen um 3,6 Prozent zurück, die Short-Positionen stiegen die zweite Woche in Folge, und zwar um 8,2 Prozent.

Wird Ölpreis in den nächsten Wochen fallen?

Vermögensverwalter haben ihr Augenmerk darauf ausgerichtet, dass "das US-Angebot die Produktionskürzungen der OPEC überwiegt und den Ausgleich beim Lagerbestand verlangsamt", sagt Nick Holmes, ein Analyst bei Tortoise Capital Advisors in Leawood, Kansas. Die Gesellschaft verwaltet 16 Milliarden Dollar in energiebezogenen Vermögenswerten. "Es gibt eine Reihe von bearishen Faktoren da draussen."

Analysten der Bank of America Merrill Lynch um Francisco Blanch schrieben in einem Bericht, dass der Ölpreis in den nächsten Wochen um 5 Dollar fallen könnte, wenn "einige der Bären aus dem Winterschlaf erwachen" und Short-Positionen zurückkehren.

Öl-Explorateure in den USA haben die Zahl der aktiven Förderanlagen in diesem Monat zum ersten Mal seit fast drei Jahren wieder auf 800 erhöht. Die Rohölproduktion übersteigt seit sechs Wochen das Volumen von 10 Millionen Barrel täglich, und die Internationale Energieagentur warnte sogar davor, dass die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma, zunehmen werden, nachdem sie auf den niedrigsten Stand seit Ende 2014 zurückgegangen waren.

(Bloomberg)