Bei Aktienkäufen rückt die Dividendenrendite bei Anlegern immer mehr in den Fokus. Denn wegen der Tiefzinsphase lässt sich bei Obligationen renditemässig kaum mehr etwas verdienen, Sparkonti werfen nichts mehr ab.

Da die Auszahlungshöhe der Dividende üblicherweise schon vor der Generalversammlung und dem Ausschüttungstermin börsenkotierter Firmen bekannt ist, können sich dividendenorientierte Anleger gezielt diejenigen Aktien mit der höchsten Ausschüttung herauspicken.

Mit Nestlé, Roche, Swiss Re, Zurich und Swisscom haben zwar zahlreiche grosse Firmen am Swiss Market Index (SMI) die alljährliche Dividendenausschüttung bereits hinter sich. Aber noch ist nicht Feierabend: Folgende Tabelle zeigt Ihnen, welche SMI-Firmen ihre Dividendenzahlungen noch vornehmen werden.

Noch ausstehende Dividendenausschüttungen am SMI

Titel Dividenden-Rendite Hist. Rendite Datum Ex-Dividende Datum Ausschüttung
UBS 3,9% 2,6% 11. Mai 13. Mai
ABB 3,3% 2,6% 5. Mai 7. Mai
Swatch 1,7% 1,7% 1. Juni 3. Juni
Richemont 1,6% 1,6% 18. September 22. September
Actelion 1,0% 1,0% 12. Mai 15. Mai

Quelle: cash.ch, Stand 04.05.2015

Hier können Anleger also noch zugreifen. Auffallend ist, dass die beiden höchsten Dividendenrenditen, diejenige der UBS mit 3,9 Prozent sowie die der ABB mit 3,3 Prozent, über der historischen Rendite der jeweiligen Titel liegen. Oder anders ausgedrückt: Für das Jahr 2014 sind die Auszahlungen ausserordentlich hoch, was nicht dem "Courant normal" der beiden Aktien entspricht.

Für beide Titel bleibt nicht mehr viel Zeit, durch Aktienzukäufe an der Dividendenausschüttung zu partizipieren. Die Ex-Dividende-Daten stehen schon in der ersten Maihälfte an. Ab Ex-Dividende-Datum, üblicherweise etwa zwei bis vier Tage vor dem Ausschüttungstermin, werden die Aktien am SMI mit dem Abschlag, welcher der Höhe der Dividende entspricht, tiefer gehandelt. Bei gesunden Firmen bietet dieser Abschlag übrigens ebenfalls eine exzellente Kaufmöglichkeit, da sich der Kurs schnell wieder erholen kann - vor allem in einer guten Börsenphase.

Entscheidend beim Kaufentscheid ist auch das weitere Potential der Aktien, sollten sie länger gehalten werden. Hier sind die Tendenzen unterschiedlich. Während die UBS (+10%) und Actelion (+9%) seit Anfang Jahr bereits deutlich zulegen konnten, zeigt der Trend bei den Titeln ABB (-3%), Richemont (-6%) oder Swatch (-5%) seit Jahresbeginn leicht abwärts. Es gilt abzuwägen, welchen Titeln noch ein Kursanstieg zugetraut werden kann und welche bereits ihr Zenit überschritten haben.

Der Swiss Performance Index hat auch noch was zu bieten

Auch ein Blick auf den breiten Markt ist lohnenswert. Hier locken höhere Dividendenrenditen als am SMI. Wobei die Top drei - Nebag, APG SGA und Carlo Gavazzi - Titel sind, die ein geringes Handelsvolumen aufweisen und für einen volatilen Kursverlauf anfällig sind. Das Risiko von Kursausschlägen in beide Richtungen ist also grösser als bei Blue-Chips-Aktien.

Auswahl ausstehender Dividendenausschüttungen am SPI

Titel Dividenden-Rendite Hist. Rendite Datum Ex-Dividende Datum Ausschüttung
Nebag 6,7% 6,7% 6. Mai 15. Mai
APG SGA 5,7% 2,9% 23. Mai 26. Mai
Gavazzi 5,6% 11,2% 28. Juli (GV) -
Lem 4,9% 4,9% 30. Juni 2. Juli
Kühne + Nagel 4,9% 2,8% 8. Mai 12. Mai
Schweiter 4,8% 4,8% 9. Mai 12. Mai
Cie Fin Tradition 4,7% 5,3% 22. Mai (GV) -
BKW 4,4% 4,4% 12. Mai 15. Mai
Burkhalter 4,4% 4,4% 28. Mai 2. Juni

Quelle: cash.ch, Stand 04.05.2015

In den letzten 4 Wochen kam es bei einigen Titeln zu massiven Kursanstiegen. Die Compagnie Financière Tradition legte in genanntem Zeitraum um 26 Prozent zu, Burkhalter um 8 Prozent und Kühne + Nagel sowie BKW um je 8 Prozent. Wer in diese Titel investieren will, muss sich überlegen, ob tatsächlich noch viel Luft nach oben besteht. Andere Titel wiederum befinden sich bereits im Abwärtstrend. So verloren die Aktien von Gavazzi und Schweiter in den letzten vier Wochen drei bzw. vier Prozent an Wert.

Kurzfristig orientierte Anleger hingegen interessieren sich mehr für die unmittelbare Kursentwicklung nach dem Dividendenabschlag als für mehrwöchige Trends. Titel mit hohen Dividendenrenditen sollen eingekauft und schnell wieder verkauft werden.

Optimal soll dabei natürlich auch ein nettes Sümmchen verdient werden. Doch aufgepasst: So leicht ist es meist nicht ganz. Zwar kann die Dividendenrendite damit eingesackt werden, jedoch könnte die Rendite durch den darauffolgenden Kursrückgang und die anfallenden Steuern und Gebühren wieder weggefressen werden. Generell sind langfristige Anlagen erfolgsversprechender und vor allem auch sicherer als kurzfristige Spekulationen.