Viele Reiseländer, inklusive alle Euro-Staaten und Dollar-Raum, bleiben für Schweizer vorteilhaft. Gegen die US-Währung hat sich der Franken praktisch nicht verändert, gegen den Euro - dank Kursuntergrenze - nur minim. Der Franken hat sich im ersten Halbjahr gegen Devisen von beliebten Reiseländern generell zwar ganz leicht abgeschwächt, aber er verharrt im Vergleich zum Jahresbeginn auf "starkem" Niveau.

Das zeigt sich exemplarisch an der Türkei und Thailand, Ländern also, die unter innenpolitischen Spannungen leiden. Der Thai-Baht stabilisierte sich im ersten Halbjahr 2014, nachdem er in den letzten sechs Monaten des letzten Jahres noch 10 Prozent gegen die Schweizer Währung verloren hatte. Die türkische Lira hat sich in diesem Jahr ebenfalls gefangen und konnte gegenüber dem Franken mit knapp 1 Prozent zulegen. Im zweiten Halbjahr 2013 noch war die Lira gegenüber dem Franken 15 Prozent abgesackt. Allerdings hat die Türkei eine satte Inflationsrate von 9 Prozent, was die Preise im Land in der Regel nach oben treibt.

Brasilianischer Real macht etwas Boden gut

Deutlich teurer wurde hingegen das Reisen in das Fussball-WM-Gastgeberland Brasilien. Gegen den Real schwächte sich der Franken im ersten Halbjahr um fast 8 Prozent ab (siehe Tabelle unten). Doch auch hier bleibt der Franken auf "hohem Niveau". Denn zu Jahresbeginn war die brasilianische Währung nach einer Talfahrt von über fünf Jahren Dauer auf ein Allzeittief gefallen, erst der Mai brachte eine Erholung. Brasilien ist indes alles andere als billig. Für hohe Preise sorgt auch die seit Jahren hohe Inflationsrate.

Tiefer in die Tasche greifen müssen Schweizer seit Jahresbeginn in einigen Ländern des Raumes Asien-Pazifik, vor allem in Australien und Neuseeland. Der Dollar dieser Länder wertete sich um jeweils etwa 6 Prozent auf. Der Leitzins der australischen Notenbank liegt mit 2,5 Prozent noch immer deutlich höher als derjenige anderer bedeutender Währungsräume, was den "Aussie-Dollar" für Anleger attraktiv macht.

Aber auch diese Währungen holen im ersten Halbjahr 2014 bloss einen Teil der Verluste der Vergangenheit auf. Zur Erinnerung: Noch Mitte 2012 bezahlte der Schweizer 1,03 Franken für einen "Aussie-Dollar", heute sind es noch 83 Rappen. Teurer wurden auch der japanische Yen und der südkoreanische Won (je plus 4 Prozent) und die indische Rupie.

Argentiniens Peso im freien Fall

Deutlich vergünstigt haben sich die Reisen dafür nach Argentinien - zumindest auf dem Papier. Die Landeswährung Peso hat gegenüber dem Franken seit Januar nochmals satte 20 Prozent nachgegeben. Argentinien droht zum zweiten Mal in 13 Jahren die Zahlungsunfähigkeit. Das Land liegt im Zwist mit Hedgefonds, die an einem früheren Schuldenschnitt nicht teilgenommen hatten und auf die volle Auszahlung ihres Kapitals pochen.

 

Entwicklung des argentinischen Peso gegen Franken seit 1.1.14

Den Wertverlust von 20 Prozent fuhr der Peso im Zug der generellen Schwäche der Schwellenländer schon im Januar ein, weil die Notenbank der seit Jahren gestützten Währung plötzlich nicht mehr half. Auch die anschliessenden drei Stabilisierungsversuche durch die Notenbank blieben erfolglos (siehe Chart). Offiziell liegt die Inflationsrate bei etwa 10 Prozent, Experten gehen aber von 25 Prozent aus. Touristen wechseln seit Monaten schwarz auf der Strasse, wo sie viel bessere Kurse erhalten.

In Europa fällt auf, dass sich skandinavische Währungen (vor allem die schwedische Krone) und die Devisen Osteuropas gegen den Franken etwas abgeschwächt haben. Weitere 1,5 Prozent verloren hat überdies der Rand. Seit Anfang 2006 befindet sich die südafrikanische Währung nun in einer Abwärtsspirale.


Hier wertete sich der Franken im ersten Halbjahr ab

Währung Land Verlust (in %)
Real Brasilien 7,5
Dollar Neuseeland 6,5
Dollar Australien 5,5
Yen Japan 3,7
Won Südkorea 3,4

 

Hier wertete sich der Franken im ersten Halbjahr auf

Währung Land Gewinn (in %)
Peso Argentinien 20,1
Forint Ungarn 5,1
Peso Chile 5,1
Krone Schweden 4,5
Rubel Russland 3,5

(Quelle: cash.ch, Stand: 1.7.2014)