Die Aktien von UBS und Julius Bär haben seit Jahresbeginn rund 7 Prozent an Wert dazugewonnen, bei der Credit Suisse sind es knapp 2 Prozent weniger (siehe Tabelle). Im Vergleich dazu steht der Gesamtmarkt (SMI +1,1 Prozent) schwach da. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die grosskapitalisierten Firmen Roche und Nestlé, welche den Swiss Market Index bremsen.

Das bislang schwache Abschneiden des Pharmakonzerns Roche (-5,5 Prozent)  ist eine Fortsetzung der jüngeren Tendenz. 2017 blieb unter dem Strich eine Performance von +6 Prozent übrig, 2016 waren es -16 Prozent und 2015 resultierte ein knappes Plus von 2,4 Prozent.

SMI-Titel 2018

Top 5Flop 5
TitelPerformance 2018, in %TitelPerf. 2018, in %
LafargeHolcim+7,3Roche-5,5
UBS+7,1Nestlé-3,8
Julius Bär+7,0Givaudan-1,3
Zurich+5,6Swisscom-1,0
Novartis, CS+5,4SGS-0,3

Quelle: cash.ch (Stand 30.01.18, 11 Uhr)

Doch 2018 sollte eigentlich zum Jahr des Comebacks für den Roche-Genussschein werden. Kaum ein SMI-Titel wurde von Analysten häufiger zum Kauf empfohlen – auch aufgrund der im Branchenvergleich attraktiven Bewertung eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses von knapp 16.

Mehr noch: Roche gilt als gut aufgestellt, um auslaufende Patente umsatzstarker Medikamente aufzufangen. Dennoch trauen die Anleger der Erfolgsstory noch nicht über den Weg. Gut möglich, dass sie vorerst das Jahresergebnis vom Donnerstag abwarten.

Noch bis am 15. Februar müssen die Aktionäre von Nestlé warten. Dann wissen sie mehr über den Geschäftsgang des Nahrungsmittelmultis und über das erste Amtsjahr von CEO Mark Schneider. Der jüngst erfolgte Verkauf des US-Süsswarengeschäfts an Ferrero konnte den Aktienkurs aber ebenso wenig beflügeln wie neues Personal im Verwaltungsrat - über die letzten acht Monate gesehen, hat Nestlé an der Börse stagniert, wie die lila Linie im folgenden Chart verdeutlicht.

Die Aktien von UBS (rot) und Nestlé (lila) im Vergleich zum SMI (grün) in den letzten zwölf Monaten (Quelle: cash.ch)

Marktbeobachter rechnen aber damit, dass der Konzernumbau bei Nestlé noch längst nicht abgeschlossen ist (cash berichtete). Kapital für Portfoliooptimierungen ist auf jeden Fall mehr als genug vorhanden. Bei der UBS zeigt der Aktienkurs schon länger nach oben (rote Linie im Chart) – mittlerweile ist der Titel auf den zweiten Platz der SMI-Rangliste geklettert.

Ebenfalls im Aufwind befinden sich die Bankaktien Julius Bär und Credit Suisse. Sie bestätigen einen allgemeinen Trend, wonach sich das Umfeld für Finanzinstitute allmählich aufhellt. Der nächste Test steht ihnen heute Mittwoch (Julius Bär) und am 14. Februar (Credit Suisse) mit den Jahreszahlen bevor. Mit der dividendenstarken Aktie von Zurich schafft es auch noch ein Versicherer in die Top fünf des SMI.

Einzige Nicht-Finanzaktie an der Spitze der Rangliste ist somit LafargeHolcim (+7,3 Prozent), der als Weltmarktführer unter den Zementherstellern von der weltweit brummenden Konjunktur profitiert. Noch 2017 blieb der Titel deutlich unter dem Marktdurchschnitt.

Abgestürzte Favoriten

Favoriten-Verschiebungen gab es in diesem Jahr auch am breiten Schweizer Aktienmarkt. Sehr auffällig zum Beispiel der Kurssturz bei Leonteq. Nachdem die UBS am letzten Freitag eine Verkaufsempfehlung für den Finanzdienstleister ausgesprochen hat, ist die Leonteq-Aktie um fast 10 Prozent eingebrochen, was in der Zwischenbilanz von -7,7 Prozent widerspiegelt. Zum Vergleich: Der Swiss Performance Index (SPI) hat bisher rund 1 Prozent gewonnen. 2017 gehörte Leonteq noch zu den Überfliegern an der Schweizer Börse.

Bei Dormakaba (-7,1 Prozent) setzte die Korrekturbewegung schon früher ein. Seit dem Allzeithoch im Sommer 2017 hat der Sicherheitstechniker praktisch nur noch an Wert verloren. Für viele Anleger ist der Titel vermutlich schlicht zu teuer geworden, auch wenn es an der Qualität des Unternehmens wenig auszusetzen gibt.

Diese Geschichte wiederholt sich bei Barry Callebaut. Nach starken Kursavancen in der jüngeren Vergangenheit ist nun viel der zukünftigen Entwicklung beim weltgrössten Schokoladekonzern bereits eingepreist. Daran konnten auch die sehr guten Geschäftszahlen aus der vergangenen Woche nichts ändern.

Spekulative Kursausschläge

Den allerbesten Jahresstart haben Orascom erwischt. Dem Tourismus- und Immobilienkonzern von Samih Sawiris  helfen die wiederentdeckte Reiselust nach Ägypten und in den Nahen Osten. Auch wenn die Orascom-Aktie am Dienstag unter Abgabedruck kam, steht sie seit Anfang Jahr immer noch mehr als 45 Prozent im Plus und somit auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren.

Ebenfalls weit oben rangiert die Aktie der Schweizerischen Nationalbank (SNB, +46,6 Prozent), die weiterhin von spekulativen Kursausschlägen getrieben wird. Dasselbe gilt für Relief Therapeutics (+28 Prozent) oder LumX Group (+25 Prozent) – zwei Aktien mit wenigen Rappen an Wert. Konstanter ist hingegen die Performance von Cicor (+28,9 Prozent) und Logitech (+22,3 Prozent). Sie gehören seit Jahren zumSegment der erfolgreichen Schweizer Small und Mid Caps.

SPI-Titel 2018

Top 10Flop 10
TitelPerf. 2018, in %TitelPerf. 2018, in %
Orascom+56,4Aryzta-31,8
SNB+46,6Santhera-23,0
Tornos+38,8Myriad-17,9
Addex+38,4Bq. Prof. Gestion-11,8
Cicor+28,9Schweiter-7,4
Relief Therap.+28,0Leonteq-7,7
LumX Group+25,0Dormakaba-7,1
Swissquote+23,9Barry Callebaut-6,1
Logitech+22,3Burkhalter-5,3
CPH+22,3Mobilezone-5,1

Quelle: cash.ch (Stand 30.01.18, 11 Uhr)