Der Aufwärtstrend an den Börsen geht unvermindert weiter. Seit Beginn der Hausse im letzten Sommer hat der Schweizer Leitindex SMI 42 Prozent zugelegt. Dazu markierte am Mittwoch der breiter gefasste SPI ein neues Allzeithoch. Trotz dieser freundlichen Börsenphase bleiben viele Schweizer Anleger aussen vor.

Gerade mal 32 Prozent sind überhaupt direkt in Aktien investiert. Das liegt unter dem europäischen Durchschnitt, der bei 38 Prozent liegt. Noch grösser fällt der Unterschied bei Investments in Anlagefonds aus: Während 22 Prozent der Schweizer Anleger auf solche Produkte setzen, sind es europaweit 38 Prozent. Fast zwei Drittel hingegen gaben an, ihr Vermögen auch weiterhin in Bargeld zu halten.

Das zeigt eine europaweite Studie von Blackrock, die am Mittwoch herausgekommen ist. Der weltweit grösste Vermögensverwalter hat in einer breit angelegten Umfrage im September 2012 3540 Anleger mit einem Vermögen über 125‘000 Franken zu ihrem Anlageverhalten befragt, davon 193 aus der Schweiz.

Die Zurückhaltung hat Gründe

Das Ergebnis bestätigt die Aussagen anderer Exponenten der Finanzbranche, dass die meisten Privatanleger die Rally der letzten zehn Monate weitgehend verpasst haben. Pascal Niquille, CEO der Zuger Kantonalbank, sagte in einem Interview mit cash, dass es noch ein wenig dauern werde, bis die privaten Anleger Gelder im grösseren Stil an der Börse anlegen. Und auch Eric Steinhauser, Anlagechef bei Rahn & Bodmer, sagt gegenüber cash, dass erst in den kommenden Monaten mehr Kapital von privater Seite in die Märkte fliessen werde.

Diese Zurückhaltung hat Gründe. Einerseits haben viele private Anleger im Zuge der Finanzkrise an der Börse Verluste erlitten und das Vertrauen in die Finanzmärkte verloren. Andererseits lassen die schlechten wirtschaftlichen Aussichten, insbesondere im Euro-Raum, die Investoren passiv agieren.

Das  kommt auch in der Blackrock-Studie zum Ausdruck.  Gut die Hälfte der befragten Schweizer sieht weiterhin dunkle Wolken über der konjunkturellen Zukunft; bei den europäischen Investoren sind es sogar mehr als zwei Drittel.