Wie gewohnt eröffnet der in Baar beheimatete Baustoffkonzern Sika an der Schweizer Börse SIX die Unternehmensberichterstattung. Die für das vergangene Jahr veröffentlichten Umsatzzahlen haben es in sich, lässt sich von diesen doch eine überraschende Wachstumsbeschleunigung im Schlussquartal ableiten. Womit kaum jemand gerechnet hatte: Insbesondere in den von Turbulenzen heimgesuchten Schwellenländern wuchs das Unternehmen kräftig. In der Folge hebt Sika die bis Ende 2018 definierten Mittelfristziele an.

Nach einem eher durchzogenen Auftakt gewinnt die Aktie im Laufe des Morgens an Fahrt. Zur Stunde notiert sie an der Schweizer Börse SIX um 4,9 Prozent höher bei 3660 Franken.

Firmeneigenes Wachstumsziel wird übertroffen

In einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank werden die vorliegenden Zahlen als solide bezeichnet. Sika habe im vierten Quartal eine Wachstumsbeschleunigung erzielt, nachdem sich zuvor nach neun Monaten eine leichte Verlangsamung abgezeichnet hatte. Zusammen mit einer weiteren Profitabilitätssteigerung könne das Unternehmen 2015 an die erfolgreichen Vorjahre anknüpfen, so der Verfasser des Kommentars.

Der Analyst hebt vor allem das höhere Wachstum in Lokalwährungen hervor. Diesbezüglich seien nicht nur die bankeigenen Schätzungen sondern auch die Zielsetzungen von Sika selber übertroffen worden. Dank den soliden Zahlen und der Erhöhung der Mittelfristziele wird bei der Zürcher Kantonalbank mit einer positiven Kursreaktion gerechnet. Das Anlageurteil für die Aktie lautet aber aufgrund der drohenden feindlichen Übernahme durch Saint-Gobain weiterhin nur "Marktgewichten".

Margenprognose noch mit Fragen verbunden

Der für Vontobel tätige Berufskollege zeigt sich in seiner positiven Einschätzung der Umsatzentwicklung bestätigt. Obschon der Absatz im Schlüsselmarkt Brasilien geharzt habe, sei das Wachstum in Mittel- und Südamerika weiterhin beeindruckend. Doch auch in allen anderen Regionen seien die bankeigenen Erwartungen übertroffen worden, so schreibt er weiter.

Der Analyst bezeichnet die von Sika für das Geschäftsjahr 2015 in Aussicht gestellte operative Marge als konservativ. Er selber rechnet mit einer EBIT-Marge am oberen Ende des Zielbandes von 11,5 bis 12 Prozent, seine Berufskollegen sogar mit einem noch höheren Wert. Bei Vontobel wird die Aktie mit "Hold" und einem Kursziel von 3500 Franken eingestuft.

Deutlich optimistischer äussert sich der Analyst von Kepler Cheuvreux. Er begrüsst die über alle Regionen hinweg starke Umsatzentwicklung und zeigt sich nicht sonderlich enttäuscht über die eher vorsichtigen Margenprognose. Auf Basis der bis Ende 2018 definierten Mittelfristziele empfiehlt der Experte die Aktie mit einem Kursziel von 4280 Franken zum Kauf.