Auf Wunsch der Gesellschaft seien die Titel bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt, teilte die SIX Swiss Exchange am Montag mit. Hintergrund für die Aussetzung ist die für 14.00 Uhr angesetzte ausserordentliche Generalversammlung des Unternehmens, an der die Aktionäre über eine Kapitalerhöhung befinden.

Das Aktienkapital von Schmolz+Bickenbach soll um mindestens 325 Millionen Franken erhöht werden, mit einer gleichzeitigen Nennwertreduktion, wie das Unternehmen vor gut drei Wochen mitteilte. Um die Transaktionssicherheit zu erhöhen, werde als eine technische Notwendigkeit der Maximalbetrag formell auf 614,25 Millionen angesetzt.

Allerdings geht es um mehr als nur um die Kapitalerhöhung. Die vorgelegten Pläne würden zu einem Kontrollwechsel im Aktionariat führen. Aktionär Martin Haefner will seine Position ausweiten und ist unter dieser Bedingung dazu bereit, 325 Millionen Franken in das hoch verschuldete Unternehmen zu investieren. Laut Management und Aktionär Haefner braucht es die kräftige Kapitalspritze, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Doch neben den regulatorischen Hürden könnten auch die übrigen Aktionäre dem Schweizer Investor bei der Übernahme eines grösseren Aktienpakets im Wege stehen. Das Haefner-Investment würde auf Kosten des mit 27 Prozent derzeit grössten Aktionärs Liwet Holding gehen, dessen wichtigster Eigner wiederum der russische Investor Viktor Vekselberg ist. Fraglich ist zudem, wie sich die S+B Beteiligungs-GmbH (10% S+B-Anteil) der Erbenfamilien positionieren wird.

Im Kampf um die Rettung von S+B hatten sich die Parteien über das Wochenende in verschiedenen Medien zu Wort gemeldet, eine Lösung in diesem Streit hat sich dabei aber (noch) nicht ergeben.

cf/uh

(AWP)