Dem Finanzinfrastruktur-Anbieter kommt dabei entgegen, dass die Institute unabhängig von ihrer Grösse oder ihrem Tätigkeitsbereich nach Sparmöglichkeiten Ausschau halten. "Der Druck und der Wunsch der Geschäftsleitungen..., gewisse Dinge auszulagern, hat zugenommen," sagte der interimistische SIX-Präsident Romeo Lacher am Freitag auf einer Pressekonferenz. "Als neutraler Anbieter im Besitz der Banken glauben wir, dass wir eine wichtige Rolle spielen sollten."

Die SIX übernimmt bereits Wertschriften-Dienstleistungen für die Banken. So erstellt und aktualisiert das Unternehmen etwa die Beipackzettel für Anlageprodukte. Gegenwärtig verhandle die SIX mit Banken zudem darüber, sich um Wertpapier-Transaktionen zu kümmern, deren Abwicklung nicht klappt. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Banken schliesslich eine ganze Reihe von kleineren Bereichen auslagern könnten. SIX-Chef Urs Rüegsegger rechnet damit, dass diese zusätzlichen Aufgaben bei der Gesellschaft zu einem gewissen Ausbau der Anzahl der Mitarbeiter führt, der allerdings durch Rationalisierungen in anderen Bereichen ausgeglichen werden dürfte.

Die Auslagerung der gesamten Backoffices sei dagegen sehr anspruchsvoll und zeitraubend. "Es würde zehn bis 15 Jahre dauern, bis eine grosse Transaktionsbank steht", erklärte Lacher. Er verwies auch auf die Konkurrenz durch Firmen wie Swisscom, Temenos oder Avaloq. "Es wird eine Koexistenz von verschiedenen Outsourcing-Partnern geben." 

(Reuters)