Dies, nachdem zum Wochenauftakt die Angst vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt hatte. Schnelle Richtungsänderungen könnten aber wie am Montag jederzeit erfolgen, heisst es im Handel. So ist der entsprechende Volatilitätsindex VSMI allein am Montag um fast 44% in die Höhe geschossen.

Eine der zentralen Fragen am Markt ist nun die nach dem Zeitpunkt der Normalisierung der US-Geldpolitik. Daher dürften vor allem die nächsten Auftritte und Reden von FOMC-Mitgliedern von Interesse sein. Noch vor der informellen Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole, die am Donnerstag beginnt, werden heute Vormittag die Daten zum ifo-Geschäftsklima in Deutschland im Fokus stehen, am Nachmittag verschiedene Konjunkturdaten aus den USA.

SMI im Aufwind

Bis um 09.45 Uhr legt der SMI um 2,27% auf 8'661,53 Punkte zu. Der in der Gewichtung gekappt SLI steigt um 2,30% auf 1'286,07 und der breitere Swiss Performance Index (SPI) um 2,15% auf 8'807,92 Punkte.

Mit plus 7,3% auf 383,80 CHF fallen die Aktien des Agrochemiekonzerns Syngenta auf. Medienberichten zufolge soll der Mitbewerber Monsanto seine Offerte für die Basler auf rund 470 CHF je Aktie angehoben haben. Zudem seien die Amerikaner bereit, auch andere Konditionen des möglichen Angebots nachzubessern. Mit diesem Schritt wolle Monsanto die Syngenta-Spitze zurück an den Verhandlungstisch bringen, hiess es.

Syngenta wollte sich nicht zu der (angeblichen) Nachbesserung äussern. Analysten sprechen in ersten Reaktionen von einem Schritt in die richtige Richtung. Syngenta werde Monsanto wohl aber ein weiteres Mal die kalte Schulter zeigen, so die Einschätzung.

Das andere Gesprächsthema am Markt ist Zurich Insurance, deren Papiere um 0,7% anziehen. Der Versicherer will dem britischen Mitbewerber RSA einen Vorschlag für eine allfällige Übernahme-Offerte über 550 Pence je Aktie machen. Die Frist für Verhandlungen wurde aber bis zum 22. September zu verlängert. Der Übernahmepreis scheint aus heutiger Sicht "noch ok" zu sein, meint die ZKB.

Die Zurich-Papiere fallen aber hinter die Branchennachbarn Swiss Re (+2,0%), Swiss Life (+1,6%) und Bâloise (+1,6%) zurück. Letzte wird am Donnerstag ihre Zahlen zeigen. Mit zu den grössten Gewinnern gehören die Grossbanken-Aktien Credit Suisse (+2,5%) und UBS (+2,8%). Julius Bär (+2,7%) stehen nicht viel nach. Sämtliche Finanzwerte hatten am Montag deutlich Federn gelassen.

Deutlich nach oben geht es auch mit Galenica (+1,3%), Richemont (+2,9%), Swisscom (+2,8%) und Actelion (+2,3%). Im Baubereich ziehen LafargeHolcim um 2,2% und Sika um 2,0% an. Transocean steigen gar um 4,1%. Die Aktien des Vermieters von Bohrplattformen hatten gestern um 8,7% nachgegeben, was dem scharfen Rückgang der Ölpreise geschuldet war.

Die defensiven Schwergewichte ziehen mit dem Gesamtmarkt mit. So ziehen Roche um 2,2% und Nestlé um 2,5% an. Novartis stehen mit plus 1,5% etwas weniger gut da. Der Pharmakonzern meldete eine Zulassungserweiterung in den USA für den Einsatz des Medikaments von Promacta bei der Behandlung einer Autoimmunkrankheit. Analysten denken, dass aus dem Produkt nun ein Blockbuster werden könnte.

Im breiten Markt hat erneut eine ganze Reihe von Small- und Midcaps Halbjahreszahlen vorgelegt. Das Urteil zu Bossard (+0,5%) und Huber+Suhner (+0,4%) fällt deutlich besser aus als jenes zu Charles Vögele (-2,7%) und Von Roll (-7,6%). Schmolz+Bickenbach tendieren nach Zahlen unverändert; Valartis und VP Bank wurden noch nicht gehandelt.

Die Papiere des Verlagshauses Tamedia verteuern sich um 2,0%, nachdem die Wettbewerbskommission grünes Licht für die geplante Übernahme von Tamedia und JobScout24 gegeben hat.

(AWP)