Die Vorgaben der Leitbörsen werden positiv gelesen: Gestern kamen an Wall Street gegen Handelsende einige Käufer herein und der Dow Jones Index drehte in der letzten Handelsstunde ins Plus. Auch die chinesischen Börsen machten einen Teil ihrer heftigen Abgaben vom Vortag wett. Für eine Lichtblick haben auch die am Vorabend vorgelegten Zahlen des US-Aluminiumhersteller Alcoa gesorgt.

Wenngleich es einige Anzeichen gebe, dass die Märkte auf die Füsse kommen, blieben die Investoren aufgrund der Sorgen um China und des fallenden Ölpreises vorsichtig, so Händler. So hat doch der hiesige Börsenplatz bis dato in diesem Jahr fünf von sechs Handelstagen mit Verlusten beendet. Richtungsweise Konjunkturdaten werden am Berichtstag keine erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) verzeichnet um 09.30 Uhr ein Plus von 0,78% und steht bei 8'277,70 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt um 0,62% auf 1'242,66 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,72% auf 8'546,99 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln stehen 23 fester, sechs im Minus und einer (Bâloise) unverändert.

Sika im Plus

Mit Avancen von 2,3% präsentieren sich die Sika-Papiere. Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller hat dank einem starken vierten Quartal die Umsatzerwartungen der Analysten übertroffen und verspricht eine überproportionale Steigerung der Margen. Zudem wurden die Zielsetzungen für das Jahr 2018 angehoben. Die Angst vor negativen Folgen der Turbulenzen in den Schwellenländern haben sich bisher als übertrieben erwiesen, so das erste Fazit von Analysten.

Am morgigen Mittwoch wird Geberit mit dem Umsatz für 2015 folgen, die Papiere ziehen um 2,8% an. Kepler Cheuvreux hat das Kursziel im Vorfeld auf "Buy" von "Hold" erhöht und auch das Kursziel angehoben. Der zuständige Analyst begründet den Schritt mit den aufgehellten Bedingungen in einigen wichtigen europäischen Baumärkten und der Erwartung, dass Geberit seine Guidance für den operativen Gewinn anheben wird.

SGS (+2,0%) profitieren von einer Erhöhung des Anlageratings durch die Credit Suisse auf "Outperform" von "Neutral. Vom Warenprüfer erwarte man ein höheres Wachstum, weitere Akquisitionen sowie steigende EBIT-Margen, so die Begründung.

Gegenbewegung zum Vortag

Die am Vortag schwachen Schwergewichte erfahren ebenfalls eine Gegenbewegung. Allen voran Novartis ziehen um 1,5% an. Der Pharmakonzern will Ende Januar mit den Jahreszahlen auch seine Pläne für Alcon präsentieren, wie CEO Joe Jimenez an einer Investorenkonferenz sagte. Die Augenheilsparte war zuletzt das Sorgenkind der Basler. Während Nestlé um 1,0% steigen, kosten Roche 0,2% mehr.

Grössere Abgaben gibt es in den "üblichen Verdächtigen" wie Transocean (-1,5%), Aryzta (-0,1%) und LafargeHolcim (-0,1%). Die seit Jahresanfang von den Sorgen um China belasteten Richemont und Swatch steigen um 0,8% resp. 1,1%.

Bei den Banken werden Julius Bär um 0,1% zurückgenommen. Die Privatbank hat einen neuen Bereich namens "Investment Management" geschaffen, dessen Leitung übernimmt der von Pictet kommende Yves Bonzon. Für die Zurich (-0,1%) hat JP Morgan das Rating auf "Underweight" gesenkt.

Für die Credit Suisse (+0,5%) hat die Ratingagentur Moody's die Langfristratings um eine Stufe auf "A1" gesenkt. Die neue Bewertung sei das Ergebnis der Evaluierung der neuen Strategie der Credit Suisse. Für die UBS (+0,2%) hat Moody's hingegen die Langfristratings um eine Stufe auf "Aa3" angehoben.

Im breiten Markt fällt die Kursbewegung in den Aktien des Handysoftware-Hersteller Myriad (+7,0%) ins Auge. Das Unternehmen vermeldete ein deutliches Wachstum für seinen auf Lateinamerika ausgerichteten Messenger- und Content-Dienst Versy. Im vierten Quartal habe die Zahl der "Channel Follower" um 34% auf 13,9 Millionen zugenommen, so Myriad.

Der Schraubenhersteller Bossard hat erste Indikationen zum Geschäftsjahr 2015 geliefert; die Aktien wurden aber noch nicht gehandelt.

(AWP)