Auf Wochensicht werden zur Berichtszeit die Verluste der letzten zwei Tage gänzlich ausgebügelt. Die gute Stimmung aus den USA habe es nach Europa rüber geschafft, kommentiert ein Händler das Marktgeschehen. In einem sehr dünnen Handel seien die meisten Bewegungen aber eher Zufall bzw. Gegenbewegungen technischer Art als auf fundamentalen Faktoren begründet. Am Mittwoch seien die Volumen im Wochenverlauf noch weiter gesunken.

Gerade deshalb könnten die Kurse - wie an den beiden Vortagen - deutlich schwanken, so die Auffassung am Markt. Während am morgigen Donnerstag die SIX geschlossen bleibt, findet in New York noch ein verkürzter Handel (bis 19 Uhr hiesiger Zeit) statt. Am Mittwoch stehen im Tagesverlauf noch einige Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda, zum Beispiel der Auftragseingang für langlebige Güter im November oder der Verbraucherstimmungsindikator der Uni Michigan. Hierzulande ist es auf Unternehmensseite sehr ruhig.

SMI im Plus

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt gegen 12.00 Uhr 1,19% auf 8'616,96 Punkte; das bisherige Tageshoch erreichte 8'663 Punkte. Der Leitindex liegt im zu Ende gehenden Jahr aktuell immer noch 4% im Minus. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legt indes 1,13% auf 1'304,61 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,09% auf 8'889,54 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln notieren zwei im Minus, einer unverändert und der Rest im Plus.

Die Rangliste der Blue Chips führt mittlerweile Transocean (+3,5%) an. Am Vortag legten die Titel des Ölbohrdienstleisters getragen von einer gewissen Stabilisierung am Ölmarkt bereits 2,7% zu und führten damit am Dienstag die SMI/SLI-Liste an.

Aufschläge von über 3% verzeichnen zudem noch LafargeHolcim und Aryzta (je +3,1%). Beide Titel gehören in diesem Jahr allerdings zu den schwächsten Titeln mit rund -25% bzw. -35%. Es sei nicht untypisch für die letzten Börsentage im Jahr, dass noch einmal Werte gefragt sind, die deutlich an Wert verloren haben, heisst es im Handel.

Syngenta im Fokus

Syngenta (+1,9%) legen ebenfalls deutlich zu. Die Titel stehen einmal mehr im Fokus, nachdem die "Finanz und Wirtschaft" ein Interview mit VRP Michel Demaré führte. So steuert der Basler Agrarchemiekonzern ihm zufolge auf einen Zusammenschluss mit einem Konkurrenten zu: Man befinde sich in fortgeschrittenen und intensiven Verhandlungen. Die ZKB bewertet die Aussagen als "leicht positiv". Eine Vereinbarung über eine Akquisition von Aktivitäten eines Wettbewerbers, eine Fusion mit einem Wettbewerber oder eine Übernahme von Syngenta sollte in einigen Wochen möglich sein, heisst es in einem Kommentar.

Nestlé (+1,6%) - am Vortag grösste Verlierer - setzen ebenfalls mit einem starken Plus zur Gegenbewegung an. Auch die schwergewichtigen Novartis (+1,1%) und Roche (+0,8%) legen klar zu.

Vontobel bestätigte indes die Kaufempfehlung für Richemont (+1,2%) und das "Hold"-Rating für Swatch (+1,0%) im Nachgang der am Vortag publizierten Uhrenexporte. Bereits am Vortag hatten die Luxusgütertitel trotz erneut schwacher Daten klar zugelegt - insbesondere Swatch mit einem Plus von 1,5%. Beide Titel gehören auf Jahressicht zu den grössten SMI-Verlierern mit knapp (Richemont) bzw. über (Swatch) 20% Einbusse.

Zu den wenigen Verlierern unter den SMI/SLI-Werten gehören am Mittwoch derweil Actelion (-0,1%) und Galenica (-0,3%). Die letzteren Titel sind 2015 wiederum die absoluten Outperformer (+87%), aber auch Actelion haben sich gut geschlagen (+16%).

Am breiten Markt legen Evolva um 1,9% zu bei relativ hohen Volumen, nachdem das Biotech-Unternehmen mit einem Stevia-Süssstoff eine Meilensteinzahlung von 0,5 Mio USD erzielte. Im Hoch stiegen die Titel gar um 4,6%.

Deutlicher fester notieren zudem Edisun (+3,7%), Newron (+3,1%) und VP Bank (+2,9%) - ohne besondere News. Aus der zweiten Reihe geben indes Accu (-7,6%), Calida (-4,3%) und IVF Hartmann (-4,1%) deutlicher ab.

(AWP)