Seit genau drei Wochen geht es an den Aktienmärkten wieder in vollem Tempo aufwärts. Knapp sieben Prozent hat der Schweizer Leitindex SMI in dieser Zeit zugelegt. Und wie bereits bei der monatelangen Rally im Frühling gibt er Schweizer Leitindex mit einer Performance von 7 Prozent den Ton an.

Im gleichen Zeitabschnitt haben beispielsweise der amerikanische S&P-500 und der deutsche Dax zwischen 5 und 6 Prozent hinzugewonnen, obschon beide Indizes derzeit auf Allzeithoch notieren. Den Ausschlag zum Zwischenspurt hatte damals die Aussichten auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit gegeben, zu der es eine Woche später auch tatsächlich gekommen war.

Der erste grössere Schub nach der monatelangen Sommerflaute gab im SMI vor allem jenen Titeln Schub, die im bisherigen Jahresverlauf  von den Investoren links liegen gelassen wurden. Zum Beispiel die Aktie des Technologiekonzerns ABB, die seit dem 9. Oktober 12 Prozent haussierten. Oder die Titel des Ölbohrplattformbetreibers Transocean, der Zurich Insurance Group und Swisscom, deren Kurse allesamt zwischen 7 und 8 Prozent höher notieren als vor drei Wochen.

Dieser Zwischenspurt hat indes nur die ABB auf die Höhe des Gesamtmarkts gebracht, der seit Jahresbeginn eine Rendite von gut 20 Prozent vorweist. Swisscom liegt derzeit noch knapp unter diesem Wert, Zurich Insurance Group hingegen deutlich. Ohne die Hausse der letzten drei Wochen würde der Titel gar eine negative Jahresbilanz aufweisen.

Kaufenswertes Aktientrio

Mit Ausnahme von Transocean (wegen der noch immer nicht gelösten juristischen Auseinandersetzungen der gesunkenen Bohrinsel Deepwater Horizon) sind deshalb sämtliche drei Titel weiterhin kaufenswert – aus unterschiedlichen Gründen.

ABB hat vor Wochenfrist mit den Quartalszahlen überrascht – und damit gezeigt, das dass Unternehmen mit dem neuen CEO Ulrich Spiesshofer auf gutem Weg ist. Insbesondere die frühzyklischen Geschäftsbereiche haben deutlich angezogen. Einziger Wermutstropfen ist die stagnierende Investitionsbereitschaft der Kunden in spätzyklische Anlagen. Analysten gehen aber davon aus, dass auch in diesem Bereich die Geschäfte im Laufe der nächsten Quartalewieder anziehen sollen. Das würde auch den Aktienkurs weiter befeuern.

Bei Zurich Insurance Group können Aktionäre ebenfalls auf weitere Kursgewinne hoffen. Der Titel war in den letzten Monaten nach den durchzogenen Halbjahreszahlen und dem Abtritt von Joe Ackermann als VR-Präsident deutlich unter Druck geraten. Von dieser Kursdelle haben sich die Aktien wieder erholt und steuern nun in Richtung Jahreshoch bei 270 Franken. Zusätzliche Unterstützung bietet die hohe Dividendenrendite von 7 Prozent. Den nächsten Kursimpuls werden die Neun-Monats-Zahlen am 14. November geben.

Auch Swisscom gilt auf dem Schweizer Aktienmarkt mit aktuell 5 Prozent als Dividendenperle – und gleichzeitig als langweilige Aktie. Der Telekomriese hat in der Schweiz kaum mehr Wachstumspotenzial. Deshalb setzt Swisscom auf relativ hohe Gewinnausschüttungen. Auf der Suche nach defensiven Aktien haben Investoren seit dem Sommer die Swisscom-Aktie entdeckt. Einem weiteren Aufstieg steht derzeit nichts im Wege – zumal sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2014 von 14 noch nicht zu hoch bewertet ist. Nächste Woche berichtet das Unternehmen zudem über die Quartalszahlen.


Die Eckdaten der besprochenen Aktien

UnternehmenKursseit 9.10.13seit 1.1.13KGV
ABB23,01+11,8 %+22,7 %16,6
Swisscom463,80+6,6 %+17,7 %14,0
Zurich Insurance Group250,30+6,8 %+2,8 %10,4

Quelle: cash.ch