Unterstützung bieten aktuell die drei Indexschwergewichte Novartis, Nestlé und Roche, eine Belastung sind im Gegenzug erneut die Grossbankenwerte. Die Vorgaben von den wichtigsten Überseebörsen halten insgesamt kaum Impulse parat.

Die Stimmung unter den Investoren beschrieb ein Händler in Zürich als "vorsichtig". Die Unsicherheit habe zuletzt deutlich zugenommen. Donald Trump habe viel Porzellan zerschlagen und auch die britische Premierministerin Theresa May habe mit ihrer Brexit-Rede am Vortag für Verstimmung gesorgt. Für frischen Wind könnten am Nachmittag US-Daten wie die Entwicklung der Konsumentenpreise oder der Industrieproduktion sorgen. Nachbörslich wird noch der Konjunkturbericht der USA, das sogenannte Beige Book, veröffentlicht, und die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, spricht am späten Abend in San Francisco.

Der Swiss Market Index (SMI) steht gegen 9.30 Uhr mit -0,01% auf 8'303,24 Punkten praktisch unverändert. Im 30 Titel umfassenden Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sind die Abgaben mit -0,32% auf 1'319,47 Zähler ausgeprägter. Der breite Swiss Performance Index (SPI) steht wiederum mit -0,01% auf 9'067,59 mehr oder weniger unverändert. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 18 im Minus, elf im Plus und Kühne+Nagel als einziger unverändert.

Relativ stark schneiden die Indexschwergewichte Novartis (+0,8%) und Nestlé (+0,6%) ab, ohne dass allerdings konkrete News zu den Titeln vorliegen. Beide Valoren hatten noch am Vortag in etwas ausgeprägterem Masse nachgegeben. Das dritte Schwergewicht Roche (+0,1%) zeigt sich unauffällig.

Obenaus schwingt die Aryzta-Aktie mit Aufschlägen von 2,2%, zu Handelsbeginn war die Aktie des Backwarenkonzerns auf über 3% gestiegen. Die bislang gehandelten Volumen sind überdurchschnittlich.

Im Aufwind sind auch die Aktien des Luxusgüterherstellers Swatch (+0,1%), die zusammen mit Richemont (-0,3%) am Vortag einen schwachen Lauf hatten. Die vom britischen Konkurrenten Burberry am Morgen vorgelegten Quartalszahlen, die besser als von Analysten erwartet ausgefallen sind, führen offensichtlich zu keinem Stimmungsumschwung gegenüber dem Segment. Beide Titel waren allerdings sehr stark in das neue Jahr gestartet, eine Konsolidierung sei daher wenig überraschend, hiess es im Handel.

Die Vortagessieger Geberit (+0,3%) bauen die Gewinne weiter aus. Ein starker Umsatzausweis hatte die Titel am Dienstag um über 2% nach oben getrieben.

Banken geben nach

Zu den grossen Verlierern zählen wie bereits am Vortag die Grossbankenwerte CS (-2,4%) und UBS (-1,9%). Nach dem fulminanten Jahresauftakt der Titel würden Anleger nun Kasse machen, hiess es im Handel. Mit Spannung wird die am frühen Nachmittag anstehende Zahlenvorlage der Konkurrenten Goldman Sachs und Citigroup erwartet. Bislang verlief die Berichtssaison bei den US-Banken überraschend positiv, wobei die Aussicht auf steigende Zinsen und schnelleres Wirtschaftswachstum durch ein von Donald Trump angekündigtes Konjunkturpaket den Handel mit Wertpapieren im vierten Quartal angekurbelt hatte. Die UBS wird Ende der kommenden Woche die Bücher öffnen, die CS Mitte Februar.

Bei den Industriewerten schneiden LafargeHolcim (-1,9%) am schwächsten ab. Für Abgabedruck sorgt eine Ratingsenkung auf "Neutral" aus dem Hause Exane BNP. Vor allem mit Blick auf die Schwellenländer monieren die Analysten eine sinkende Visibilität.

Auch ABB (-0,5%) haben einen schweren Stand. Konzernchef Ulrich Spiesshofer rechnet weiterhin nicht mit einer raschen Verbesserung des Marktumfelds. "2017 wird für ABB ein Übergangsjahr werden", bekräftigte er am Mittwoch in einem Interview mit der TV-Station "CNBC" am Weltwirtschaftsforum in Davos frühere Angaben zu seinen Erwartungen für das laufende Jahr.

Am breiten Markt fallen Panalpina mit Kursgewinnen von 3,1% auf. Für den Titel haben die Analysten von Kepler Cheuvreux eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Die Aktie werde nach wie vor mit einem Abschlag gegenüber der Konkurrenz gehandelt, obwohl das Unternehmen an der Schwelle sei, die Früchte seiner Restrukturierung zu ernten, heisst es.

Im Aufwind sind auch Emmi (+1,1%). Der Milchverarbeiter hat eine kleinere aber strategiekonforme Übernahme in Italien getätigt.

(AWP)