Schwache Konjunkturdaten aus China hatten die Sorgen um die Wirtschaftsaussichten der Volksrepublik erneut angefeuert und an den weltweiten Börsen für einen der schwächsten Jahresauftakte seit langem gesorgt. Laut Marktteilnehmern dürften gerade in China die Kurse auch weiterhin stark schwankungsanfällig bleiben. Für eine gewisse Stabilisierung der Lage hat laut Medienberichten die chinesische Regierung an diesem Morgen gesorgt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg haben staatlich kontrollierte chinesische Fonds Aktien gekauft. Hierzulande ist der Nachrichtenfluss extrem dünn und wichtige Nachrichten stehen auch auf Konjunkturseite nicht an.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,25% höher bei 8'678,07 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt um 0,43% auf 1'307,65 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,29% auf 8'955,18 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln notieren vier im negativen Bereich, die restlichen 26 im Plus.

Die Gewinnerliste führen die ohnehin volatilen Papiere von Transocean (+2,6%) an. Hier dürfte eine leichte Erholung beim Ölpreis zusätzlich stützen. Das Gegenstück hierzu bildeten erneut die Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch (-0,9%) und Richemont (-0,8%). Sie waren bereits am Montag deutlich unter die Räder gekommen, da sie stark vom asiatischen Markt abhängig sind.

Actelion im Fokus

Zu den grössten Gewinnern zählen mit Galenica (+2,1%), Sonova (+1,8%) und auch Actelion (+1,2%) Werte aus dem Gesundheitswesen. Actelion wird am späten Mittag einen Conference Call zu seinem frisch in den USA zugelassenen Medikament Uptravi halten. Bereits am Vortag hatte das Unternehmen noch mitgeteilt, dass Uptravi per sofort in den USA verfügbar ist. "Der Prostazyklin-Rezeptor-Agonist in der Indikation PAH ist ein wichtiges Medikament für Actelion mit Blockbuster-Potenzial", schreibt etwa die ZKB.

Dass sich der Schweizer Aktienmarkt nicht noch deutlicher erholt, dürfte an den beiden Schwergewichten Novartis (-0,1%) und Nestlé (+0,1%) liegen, die sich unterdurchschnittlich entwickeln. Roche (+0,5%) gewinnen dagegen in etwa mit dem Markt.

Zykliker wie ABB und LafargeHolcim (beide +0,1%) hinken dem Markt ebenfalls hinterher. Bei ABB dämpfen die jüngsten Kommentare von Goldman Sachs, die der Branche auch 2016 ein schwieriges Jahr vorhersagen. Finanztitel fallen im frühen Handel ebenfalls hinter den Markttrend, allen voran Julius Bär (-0,1%) und auch die Versicherer Zurich Insurance (+0,2%) und Swiss Life (+0,3%) erholen sich nur leicht

In puncto Nachrichtenfluss sticht SGS (+1,5%) gleich mit zwei Neuigkeiten hervor: Der Warenprüfkonzern kann einerseits seine Geschäfte in Indonesien ausweiten. Ausserdem übernimmt das Unternehmen die Cargo Compliance Company mit Sitz in Schiphol und einem Umsatz von 3 Mio EUR. Die Kommentare der Analysten fallen positiv aus. Es sei an der Zeit, den Fokus stärker auf die mittelfristigen Aussichten statt die kurzfristigen Belastungsfaktoren zu verlagern, heisst es bei Baader Helvea.

Im breiten Markt sind die Titel von Kuoni (+1,7%) einen Blick wert. Der Reisekonzern Kuoni steht im Visier von möglichen Käufern. Die Gruppe bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte. Bereits am Vortag hatten die Titel kräftig gegen den schwachen Markt zugelegt.

Das Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed (+0,9%) vertieft derweil seine Partnerschaft mit Tonghua Dongbao Pharmaceutical. An der Börse wird dies honoriert.

Deutlich abwärts geht es für die Aktien von Accu (-8,2%), Calida (-2,3%) und Jungfraubahnen (-2,1%). Kurstreibende Nachrichten waren zunächst nicht auszumachen.

(AWP)