Der Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin dämpfe die Stimmung der Anleger, sagten Händler. Einen nachhaltigen Einfluss sollte der Anschlag aber nicht haben, erklärten Marktteilnehmer und verwiesen auf die Märkte in den USA, die trotz der Anschläge ein leichtes Plus verbucht hätten.

Der SMI notierte mit 8279 Punkten um 0,5 Prozent höher. Am Montag hatte der Leitindex um 0,1 Prozent höher geschlossen.

Das Indexplus war zu einem guten Teil dem Kursgewinn von Novartis geschuldet. Der Kurs des Schwergewichts rückte um 1,2 Prozent vor. Der Pharmakonzern stärkt seine schwächelnde Augenheilsparte mit dem Kauf des in Privatbesitz stehenden US-Unternehmens Encore Vision mit Sitz in Texas. Encore Vision ist auf die Entwicklung einer neuen Behandlungsmethode für Sehbeschwerden im Alter spezialisiert. Angaben zum Kaufpreis machte Novartis nicht. Die Novartis-Augenheilsparte Alcon kämpft mit Ertragsproblemen. Daher gibt es regelmässig Spekulationen, der Pharmakonzern könnte sich von dem Geschäft trennen. Nach Ansicht der ZKB ist die Übernahme ein Hinweis darauf, dass fürs erste ein Verkauf von Alcon nicht geplant ist.

Die Genussscheine von Rivale Roche hinkten mit einem Plus von 0,7 Prozent leicht hinterher. Bei den aufgrund von Übernahmespekulationen stark gestiegenen Aktien von Actelion hielten die Gewinnmitnahmen an. Der Kurs verlor gut ein Prozent.

Bei den Finanzwerten herrschte eine freundliche Tendenz vor. Die Aktien von UBS legten 0,1 Prozent zu und Julius Bär rückten um ein Prozent vor. Swiss Re rückten um 0,5 Prozent vor.

Credit Suisse gewannen ein halbes Prozent. Der Bank droht laut Insidern im US-Hypothekenstreit eine Multi-Milliarden-Strafe. Das US-Justizministerium habe eine Zahlung von fünf bis sieben Milliarden Dollar verlangt, erklärte eine Person mit Kenntnis der Lage. Dies liegt über der von Analysten geschätzten Summe. Ein zweiter Insider erklärte, die Schweizer Grossbank sei auf ein erstes Angebot nicht eingegangen und strebe in der schon mehrere Monate dauernden Auseinandersetzung eine geringere Strafe an..

Fester tendierten die Aktien zyklischer Firmen. Bei den Bluechips setzten sich Swatch an die Spitze mit einem Gewinn von 3,1 Prozent. Der Rückgang der Uhrenexporte sei weniger schlimm als befürchtet, hiess es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Zudem hätten sich Hongkong und China besser als erwartet entwickelt.

Die Aktien von Swatch-Konkurrent Richemont legten 0,4 Prozent zu.

Die Titel des Elektrotechnikkonzerns ABB, des Personalvermittlers Adecco, des Chemikalienherstellers Clariant und des Maschinenbauers Oerlikon zogen an. Geberit waren unverändert.

Am breiten Markt setzten die Aktien von Leonteq den Krebsgang fort und verloren 4,5 Prozent. Die Derivat-Boutique hatte am Montag eine Gewinnwarnung veröffentlicht.

Dagegen setzten Evolva den Aufwärtstrend fort und gewannen 6,3 Prozent. Der Nahrungsmittelzusatzhersteller erhält vom US-Patentamt ein Patent für den Süssstoff Stevia. 

(Reuters)