Neben den in der Summe positiven Vorgaben aus Übersee geben auf Titelebene insbesondere die Bankenwerte Schub. Die ebenfalls stark gestarteten Novartis bleiben mittlerweile hinter dem Durchschnitt zurück.

Es bleibe abzuwarten, wie nachhaltig die aktuelle Aufwärtsbewegung sei, hiess es am Markt. Dies werde vor allem von dem mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht der US-Regierung abhängen. Der Entwicklung am Arbeitsmarkt misst die US-Notenbank grosse Bedeutung für ihre Geldpolitik bei, die auf eine erste Zinsanhebung nach der Wirtschaftskrise zusteuert. Die zur Wochenmitte veröffentlichten ADP-Arbeitsmarktzahlen hatten positiv überrascht. Zeigen die offiziellen Daten ein ähnliches Bild, dulde der Markt keinen weiteren Zins-Aufschub, hiess es im Handel.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt kurz nach 12 Uhr 1,13% auf 8'607,10 Punkte. Auf Wochensicht resultiert derzeit ein Plus von 1,2% mit einem Tief am Dienstag unter 8'250 Punkten und einem Hoch am Donnerstag bei etwa 8'650 Zählern. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt aktuell um 1,34% auf 1'262,54 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,15% auf 8'780,25 Zähler. Von den 30 Blue Chips notiert die grosse Mehrheit im Plus, einzig Transocean stehen im Minus und Givaudan unverändert.

Julius Bär erneut top

Julius Bär (+3,6%) haben sich mittlerweile an die Spitze gesetzt und damit Credit Suisse (+3,0%) überholt. Auch auf Wochensicht haben die "Bären" bislang mit +8% die mit Abstand beste Performance unter den Blue Chips. Für Credit Suisse zeichnet sich trotz der aktuellen Gewinne per Wochensaldo nur ein minimes Plus ab, UBS (aktuell +2,6%) schneiden deutlich besser ab.

Bezüglich der Avancen in Julius Bär werden im Handel einmal mehr Spekulationen bezüglich einer Busseneinigung mit den US-Behörden herumgereicht, die Unsicherheit aus dem Titel nehmen würde. Bei Credit Suisse liegen dagegen handfeste News vor. So hat die zweitgrösste Schweizer Bank vom US-Department of Labour eine Verlängerung der Freigabe erhalten, Pensionskassengelder verwalten zu dürfen. Die Freigabe betrifft verschiedene Einheiten der Bank und gilt bis November 2019, für andere Einheiten gar bis November 2024.

Auf den Einkaufszetteln stehen daneben auch Zykliker wie Geberit (+2,3%), Adecco (+2,0%), LafargeHolcim (+1,9%) und Lonza (+1,6%).

Die schwergewichtigen Novartis (+1,0%) haben ein wenig Schwung verloren, gegenüber den Titeln der Konkurrentin Roche (+0,4%) liegen sie aber klar vorn. Novartis ist bei der Zulassung des Biosimilars für das Psoriasis- und Arthritismittel Enbrel (Etanercept) von Amgen im wichtigen Markt USA einen Schritt weiter: Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Zulassungsantrag angenommen. Das derzeitige Marktvolumen für Enbrel beziffert Baader Helvea auf bis zu 7 Mrd USD. Der Markt sei gross genug, um der Novartis einen signifikanten Marktanteil zu ermöglichen.

Die defensiven Givaudan (unv.) bleiben deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurück, was mit dem starken Lauf am Vortag zusammenhängen dürfte. Die Analysten von JPMorgan äusserten sich derweil positiv zur Aktie. Auch wenn es Sorgen über die allgemeine Entwicklung in den Schwellenländern gäbe, dürfte die gesamte Konsumgüterbranche dank einer leichteren Vergleichsbasis ein höheres Wachstum im dritten Quartal erzielen. Auch sollte die Rohstoffpreisentwicklung die Margen unterstützen.

Die einzigen Verlierer sind nach einem bereits schwachen Start Transocean, für die es um 1,4% nach unten geht. Auf dem Titel laste die sehr schwache Entwicklung der in den USA gelisteten Pendants, die am Vortag über 3% eingebüsst hatten, meinte ein Händler dazu.

Auf Wochensicht sind aber bislang Actelion (+0,1%) und Aryzta (+0,8%) die grossen Verlierer. Beide Titel stehen im Moment etwa 4% unter dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Am breiten Markt fallen unter anderem Datacolor (+8,3%), CiCom (+7,8%), Myriad (+6,3%), Newron (+6,2%) oder Kudelski (+5,0%) positiv auf. Die beste Wochenperformance verzeichnen bisher Mikron (+20%), Evolva (+10%), DKSH (+8%) und Hochdorf (+6%).

Aktuell sind Cicor (-7,4%) und Valartis (-6,7%) die grössten Verlierer; auf Wochensicht gehören Leonteq und Santhera mit -20% bzw. -12% dazu.

(AWP)