Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht für das vergangene Geschäftsjahr 2013 nach provisorischen Berechnungen von einem Verlust in der Grössenordnung von 9 Milliarden Franken aus. Einem Bewertungsverlust auf den Goldbeständen von rund 15 Milliarden stehen ein Gewinn von rund drei Milliarden bei den Fremdwährungspositionen sowie ein Ertrag von über drei Milliarden aus dem Verkauf des StabFund gegenüber, wie die SNB am Montag mitteilte. Nach 9 Monaten hatte die SNB einen Konzernverlust von 6,4 Milliarden Franken ausgewiesen.

Vor allem die Verluste beim Goldpreis, der 2013 um 30 Prozent eingebrochen ist, machen der SNB zu schaffen. Der Wert der nationalen Goldreserven ist um 14 Milliarden Franken geschrumpft.

Bund, Kantone und Aktionäre gehen leer aus

Nach Zuweisung von drei Milliarden Franken an die Rückstellungen für Währungsreserven wird laut SNB ein ausschüttbares Jahresergebnis 2013 von rund minus 12 Milliarden Franken resultieren. Da dieser Verlust deutlich höher sein werde als die Ausschüttungsreserve von 5,3 Milliarden Franken, könne die SNB gemäss den Bestimmungen des Nationalbankgesetzes sowie der Gewinnausschüttungsvereinbarung zwischen Eidgenössischem Finanzdepartement und SNB keine Ausschüttungen vornehmen, heisst es.

Dies bedeutet, dass die SNB erstmals seit 1992 keine Dividende an die Aktionäre sowie an Bund und Kantone auszahlen

Im November 2011 hatten beide Seiten vereinbart, bis im kommenden Jahr grundsätzlich eine Milliarde Franken an Bund und Kantone auszuschütten. Dies unter der Voraussetzung, dass im Bilanzposten "Ausschüttungsreserven" genügend Geld vorhanden ist. 

Der ausführliche Bericht zum Jahresabschluss mit den definitiven Zahlen soll am 7. März, der Geschäftsbericht am 25. März 2014 publiziert werden.

17 Kantone mit Budgetdefizit

Der Ausfall der SNB-Dividenden haben für Bund und Kantone gravierende Auswirkungen. Ihnen entgehen Einnahmen, die bereits budgetiert wurden. Beim Bund fehlen 333 Millionen Franken, beim Kanton Luzern geht es um 32 Millionen Franken. Ein solcher Ausfall fällt insofern deutlich ins Gewicht, weil sich die Finanzlage bei Bund und Kantonen im letzten Jahr generell verschlechtert hat. Für dieses Jahr haben nicht weniger als 17 Kantone rote Zahlen budgetiert. 

Gegenüber der "Zentralschweiz am Sonntag" sagte der Präsident der Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren (FDK), der Zuger Regierungsrat Peter Hegglin: "Die Kantone wissen, dass es nicht zum gesetzlichen Auftrag der SNB gehört, Gewinne zu machen und auszuschütten."

Der Gewinnanteil der Kantone von insgesamt 667 Millionen Franken entsprach 2012 0,8 Prozent der gesamten Erträge der Kantonshaushalte. 

(cash/Reuters)