Es sei ein Konsortialkredit über 125 Millionen Euro abgeschlossen worden sowie Mittel via einen sogenannten Factoringvertrag in der Höhe von 60 Millionen gesichert worden, teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Mit dem Geld soll die jährliche Produktionskapazität auf 1,4 GW Solarzellen in Thalheim sowie 1 GW Module in Freiberg ausgebaut werden

Zudem will Meyer Burger keine Solarzellen mehr an Dritte verkaufen, sondern alles in der eigenen Produktion von Modulen verarbeiten. "Meyer Burger kann sich nun ganz auf das margenstärkere Modulgeschäft fokussieren. Gleichzeitig ermöglicht uns das Finanzierungspaket einen schnelleren Ausbau unseres Geschäfts", kommentiert Verwaltungsratspräsident Franz Richter.

Konkret soll eine zweite Modulfabrik im kommenden Jahr mit einer anfänglichen Kapazität von 0,4 GW in Betrieb genommen werden. Ein Auswahlverfahren für diesen zweiten Standort ist laut den Angaben im Gange.

Das Werk soll zwar für die Produktion von Modulen und Solarkraftwerken ausgelegt sein, soll jedoch über die Flexibilität verfügen, entsprechend der Marktnachfrage auch Module für Dachanlagen zu produzieren. Die Einführung von Produkten für Solarkraftwerke sei im Jahr 2022 geplant.

Bis 2026 soll sowohl die Zell- als auch die Modulproduktionskapazität auf jeweils 5 GW und bis 2027 auf jeweils 7 GW erhöht werden. Dazu sei der Aufbau weiterer Fertigungsstandorte erforderlich. Seit der Vorstellung erster Produkte für Dachanlagen im April 2021 würden Aufträge entgegen genommen. Die durchschnittlichen Verkaufspreise entsprächen dem Plan, die ersten Modullieferungen würden für Juli 2021 erwartet.

Umsatzziel von mindestens 550 Millionen Franken

Der Umbau soll dem Umsatz einen kräftigen Schub verleihen. Bis 2023 will Meyer Burger "mindestens" einen Umsatz von 550 Millionen Franken erwirtschaften. Im abgelaufenen Jahr 2020 waren es gerade einmal 90,5 Millionen Nettoumsatz, unter dem Strich verblieb ein Verlust von 64,5 Millionen. 2023 soll die Bruttomarge dann mindestens bei 40 Prozent, die EBITDA-Marge bei mindestens 25 Prozent liegen. Der ausgelieferte Produktmix soll bis zu 30 Prozent Module für Solarkraftwerke enthalten. Im März hatte das Unternehmen das Umsatzziel noch bei 400 bis 450 Millionen angesiedelt.

Die langfristigen Ziele für 2027 bleiben unverändert mit einem erwarteten Umsatz von mindestens 2,0 Milliarden Franken, einer EBITDA-Marge von mindestens 30 Prozent und einer Netto-Cash-Position.

Um diese Ziele zu erreichen ,seien neben der aktuellen Fremdfinanzierung weitere Mittel in Höhe von 260 Millionen Euro an Finanzierung nötig. Die Investitionen für die erste Phase des Kapazitätsausbaus auf 1,4 GW werde auf 195 Millionen Euro pro GW geschätzt, für den weiteren Ausbau auf 160 bis 175 Millionen pro GW.

(AWP)