Alpiq bleibt in den Schlagzeilen. Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass der Stromproduzent in Rumänien insgesamt rund 197 Mio CHF an Steuern nachzahlen soll, berichtet nun die "SonntagsZeitung" (SoZ), Konzernchefin Jasmin Staiblin habe die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Ziel engagiert, alle Geschäftsfelder mit Ausnahme der Atom- und Wasserkraftwerke zu verkaufen. Damit dürften also der Energiehandel, die Gebäude- und Verkehrstechnik sowie Dienstleistungen für die Wirtschaft zum Verkauf stehen.

Nötig würden diese Schritte wegen des drohenden Verlustes der Kreditwürdigkeit von Alpiq. Wie das Blatt weiter schreibt, liegt die Bewertung der vier grossen Schweizer Banken UBS, Credit Suisse, Vontobel und Zürcher Kantonalbank bei BBB. Das ist nur knapp über dem "Ramsch"-Status.

Diese Einschätzungen würden aber auf die Erwartung gestützt, dass der Staat Alpiq in Form von einer Subventionierung der Wasserkraft zur Hilfe kommt, berichtet die SoZ weiter. Solche habe Alpiq bei der Vorlage der Halbjahreszahlen denn auch unverhohlen gefordert und wolle diese immer noch. So wird Alpiq-Sprecher Richard Rogers mit den Worten zitiert, die Regulierung in der Schweiz sei absurd und asymmetrisch. "Die Produzenten im teilliberalisierten Markt verkaufen ihre Energie unter Gestehungskosten."

Auf Seiten der Politiker scheint die Bereitschaft für weitere Hilfe dagegen nicht vorhanden. So hätten sich zumindest zuletzt die Parlamentarier geäussert und auch Energieministerin Doris Leuthard, schreibt die SoZ weiter.

Eine mögliche Abstufung des Unternehmens auf Ramschanleihe berge Risiken. Alpiqs Position als Stromhändler gerate dann in Gefahr, auch wenn der Unternehmenssprecher dies relativiere und erkläre, der Energiehandel sei nicht mehr ausschliesslich vom Kreditrating abhängig.

(AWP)