Der Umsatz nahm um 24 Prozent auf 515,3 Millionen Franken zu. Zu diesem Wachstum trug allerdings massgeblich die Übernahme der Firma SSM bei, die per Mitte 2017 erfolgt war. Ohne diese hätte das Plus nur 12 Prozent betragen, wie Rieter am Donnerstag mitteilte.

Einen starken Umsatzanstieg erzielte Rieter vor allem in kleineren asiatischen Ländern wie Usbekistan, Bangladesch, Vietnam und Indonesien, aber auch in der Türkei. In China entwickelte sich das Geschäft stabil, in Indien brach es um über ein Drittel ein. Organisch gewachsen ist Rieter vor allem dank dem Absatz neuer Maschinen, während das Komponentengeschäft stagnierte.

Der Bestellungseingang verlief vergleichsweise schleppend. Er nahm nur um 3 Prozent auf 511,8 Millionen Franken zu. Ohne die SSM-Übernahme hätte er sogar um deutliche 7 Prozent nachgegeben.

Auch die Profitabilität blieb hinter dem Umsatzwachstum zurück. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT nahm um 12 Prozent auf 14,1 Millionen ab, der Reingewinn stagnierte bei 10,9 Millionen. Das Unternehmen hatte eine solche Entwicklung in Aussicht gestellt, was vor allem mit dem veränderten Mix der verkauften Maschinen erklärt wurde.

Mittelfristziel bestätigt

Die aktuelle EBIT-Marge ist mit 2,7 Prozent nun weit vom Mittelfristziel von 10 Prozent entfernt. Gleichwohl wurde dieses bestätigt. Um das Ziel zu erreichen, werde unter anderem das laufende Innovationsprogramm beschleunigt, hiess es dazu.

Für das laufende Gesamtjahr stellt das Unternehmen allerdings einen operativen Gewinn (EBIT) unter dem Vorjahr in Aussicht (vor Restrukturierungsaufwendungen). Bislang war eine höhere Profitabilität angepeilt worden. Unverändert bleibt die Prognose, dass das zweite Halbjahr beim Umsatz und EBIT stärker als das erste ausfallen soll. Weiterhin soll auch der Umsatz über dem Vorjahr zu liegen kommen.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Rieter die Erwartungen der Analysten verfehlt: Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 525 Millionen, einem Auftragseingang von 549 Millionen, einem EBIT von 16,6 Millionen und einem Reingewinn von 12,2 Millionen gerechnet.

CFO verlässt Unternehmen

Zudem gab Rieter bekannt, dass ein 25-Prozent-Anteil an der spanischen Firma Electro-Jet S.L. übernommen worden sei. Damit werde das Ringspinnsystem-Geschäft gestärkt. Das Unternehmen erzielte laut den Angaben 2017 einen Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro und beschäftigt rund 135 Mitarbeiter.

In der Geschäftsleitung von Rieter kommt es ausserdem zum Abgang des Finanzchefs. Joris Gröflin werde diese Funktion per März 2019 abgeben, schrieb Rieter weiter. Er war seit 2011 CFO. Schon Ende September 2018 wird der Chef des Neumaschinengeschäfts, Jan Siebert, Rieter verlassen. Seine Funktion übernimmt bis auf Weiteres Konzernchef Norbert Klapper. Gröflin wechselt als neuer Finanzchef zu Axpo.

(AWP)