Erstmals seit Langem kommt unter den Schweizer Charttechnikern wieder etwas Spannung auf. Denn wegen der seit vergangenem Mai andauernden Seitwärtsbewegung galt der Swiss Market Index (SMI) als langweilig. Doch nun nähert sich der Schweizer Leitindex Schritt für Schritt einer entscheidenden Marke, die den nächsten kräftigen Schub nach oben auslösen könnte. 

Das derzeitige Mass aller Dinge ist das Intraday-Jahreshoch vom 21. Januar, das bei 8544 Punkten liegt. Mit einem Tageshoch bei gut 8530 Punkten am Donnerstag liegt der SMI nur noch einen Hauch von dieser Marke entfernt. "Wird dieser Widerstand durchbrochen, geht der SMI relativ schnell in Richtung 8700. Im Idealfall könnten gar 9000 Punkte drinliegen", sagt Daniel Stillhart von der Frankfurter Bankgesellschaft zu cash. Gegenüber dem SMI-Stand von heute entspräche dies einem Plus von über 5 Prozent.

Psychologische Marke als Bremse

An dieser Stelle dürfte der Zwischensprint der Schweizer Börse aber vorerst ein Ende finden. Stillhart geht davon aus, dass bei dieser psychologischen Marke die Anleger erstmals ihre Gewinne mitnehmen werden. Letztmals notierte der SMI im Oktober 2007 auf 9000 Zählern.

Ähnlich optimistisch sind auch die Charttechniker der Zürcher Kantonalbank (ZKB). "Die kurzfristigen Momentum-Indikatoren geben ein leicht positives Signal. Wir erwarten auf Sicht der nächsten ein bis drei Wochen einen leicht steigenden Kursverlauf, in den kommenden zwei bis vier Monaten könnte der SMI in Richtung 8800 Punkten gehen", so die ZKB in einer Anleger-Notiz vom Montag. 

Tiefes Handelsvolumen negativ gewertet

Für dieses Szenario spricht zudem, dass erstmals im Januar alle drei schwergewichteten SMI-Aktien synchron an Fahrt gewinnen. Denn die Titel von Roche, Novartis und Nestlé machen alleine 58 Prozent des gesamten SMI aus - und sind deshalb entscheidend für den weiteren Kursanstieg des Index.

Allerdings gibt es auch negative Einflussfaktoren - so zum Beispiel die derzeitige Handelstätigkeit, die sich bloss auf durchschnittlichem Niveau bewegt. "Höhere Volumen wären wünschenswert, um wieder die Aufwärtsrichtung einzuschlagen", sagt Stillhart.