Was schon der Zwischenbericht von Anfang Mai vermuten liess, ist seit dem frühen Dienstagmorgen Gewissheit: Der Lebensversicherungskonzern Swiss Life blickt auf eine starke erste Jahreshälfte zurück.

Nicht nur auf dem Stufen Betriebsgewinn und Reingewinn, auch beim Eigenkapital übertrifft das Unternehmen die jeweiligen Analystenschätzungen mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Swiss Life habe einen Lauf, heisst es in Börsenkreisen denn auch.

Das hilft de Swiss-Life-Aktie aber nur bedingt. Nach einem Vorstoss auf 469,60 Franken verliert sie zur Stunde gar 0,5 Prozent auf 464,30 Franken.

Überraschend starke Eigenkapitalbasis

Wie die UBS schreibt, bewegt sich der operative Halbjahresgewinn im Rahmen der Erwartungen. Der Reingewinn liege hingegen um 3 Prozent über den Erwartungen, wenn man eine einmalige Steuergutschrift ausklammere, so schreibt die Grossbank weiter. Ihres Erachtens weiss der Lebensversicherer insbesondere im Heimmarkt Schweiz zu überzeugen. Doch auch die starke Eigenkapitalentwicklung hebt die UBS positiv hervor. Sie stuft die Aktie allerdings weiterhin nur mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 485 Franken ein.

Aus Sicht der Zürcher Kantonalbank blickt Swiss Life auf eine solide und von weiteren operativen Fortschritten geprägte erste Jahreshälfte zurück. Positiv hebt die Zürcher Bank einerseits das Anlageergebnis, andererseits aber auch die Eigenmittelsituation hervor. Das Anlageurteil der Zürcher Kantonalbank lautet deshalb wie bis anhin "Übergewichten".

Auch für Kepler Cheuvreux sticht die überraschend starke Eigenkapitabsis hervor. Ansonsten zeigt man sich mit dem vorliegenden Zahlenkranz zumindest zufrieden. Die Swiss-Life-Aktie wird bei Kepler Cheuvreux mit "Hold" und einem Kursziel von 495 Franken eingestuft.

Aktie ist auf neue Kursimpulse angewiesen

Obwohl die Aktie von Swiss Life etwas vom Mehrjahreshoch von Mitte Juli bei knapp 500 Franken zurückgefallen ist, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein ansehnliches Kursplus von gut 23 Prozent. Den Dividendenabgang aufgerechnet, sind es sogar fast 28 Prozent.

Die Aktie des in Zürich beheimateten Lebensversicherungskonzerns zählt zu den Schweizer Börsenüberfliegern der letzten Jahre. Alleine in den vergangenen drei Jahren hat sich ihr Kurs mehr als verdoppelt. Dementsprechend ist die Aktie auf neue Impulse angewiesen.

Für neue Impulse könnten nun Dividendenhoffnungen sorgen. Denn die Eigenmittelausstattung per Ende Juni übertrifft selbst die höchsten Analystenschätzungen. Gleichzeitig liegt die sogenannte Swiss-Solvency-Test-Quote mit 200 Prozent über den erwarteten 180 bis 185 Prozent. Das könnte die Forderung nach höheren Dividenden oder einer Neuauflage des Aktienrückkaufprogramms laut werden lassen, so sind sich Beobachter einig.