Einen Strich durch die Rechnung machten dem Unternehmen die geringere Stromproduktion sowie die negative Entwicklung des Kapitalmarktes. Den Aktionären wird entsprechend die Dividende gekürzt.

Die Nettoerlöse des Stromversorgers nahm 2018 geringfügig zu, und zwar um 0,7 Prozent auf 896 Millionen Euro. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den gestiegenen Stromabsatz sowie auf höhere Grosshandelspreise zurückzuführen, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte.

Das Betriebsergebnis (Stufe EBIT) verringerte sich dagegen um 46 Prozent auf 18,7 Millionen. Bereits im November hatte Energiedienst mitgeteilt, dass das Vorjahresergebnis von 35 Millionen Euro und auch das vor einem Jahr anvisierte EBIT-Ziel von 40 bis 50 Millionen nicht erreicht würden.

Hauptursache für diesen Rückgang war den Angaben zufolge der wegen der extrem trockenen Witterung tiefe Wasserstand im Rhein vor allem im zweiten Halbjahr. Dies habe dazu geführt, dass die Erzeugung am Hochrhein insgesamt fast 10 Prozent niedriger als der langjährige Durchschnitt ausgefallen sei.

Auch geringere Netzvergütungen für die Einspeisung der Kraftwerke hätten einen negativen Einfluss auf das Ergebnis gehabt, hiess es weiter. Und nicht zuletzt habe sich auch der schwierige Kapitalmarkt über die Personalvorsorge Deutschland direkt negativ auf den EBIT ausgewirkt.

Gewinneinbruch

Unter dem Strich resultierte ein 57 Prozent tieferer Reingewinn von 13,2 Millionen Euro. "Wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, auch wenn wir erste Ziele bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht haben", sagte der Ende März scheidende Konzernchef Martin Steiger in der Mitteilung.

Die Aktionäre sollen entsprechend eine gekürzte Dividende erhalten. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von noch 0,75 Franken je Aktie nach 1,00 Franken im Vorjahr vor.

Insgesamt verkaufte der Energieversorger in der Berichtsperiode mit 8,3 Millionen kWh rund 3 Prozent mehr Strom als 2017. Wesentlicher Anteil an der Steigerung hatte gemäss Mitteilung der Übrige Stromabsatz (Handelsgeschäfte, regulatorische Geschäfte und Netznutzung), der um 506 Millionen kWh stieg. Der Gasabsatz sank dagegen witterungsbedingt um 17 Millionen kWh auf 253 Millionen kWh.

Im vergangenen Jahr investierte die Gesellschaft wieder mehr in die Produktion. Die Nettoinvestitionen betrugen 58 Millionen Euro nach 49 Millionen im Vorjahr. Die grössten Investitionen flossen den Angaben zufolge in bestehende Produktionsanlagen, in die Erneuerung der Netzanlagen, in die Ertüchtigung und den Neubau von Kleinwasserkraftwerken sowie in Projekte für Wärme- und Energielösungen.

EBIT 2019 von 35 bis 45 Millionen erwartet

Ins laufende Jahr blickt die Gesellschaft wieder etwas zuversichtlicher. Er gehe davon aus, dass sich die höheren Grosshandelspreise für Strom ab dem Geschäftsjahr 2019 "noch positiver auf unser Ergebnis auswirken werden als im Jahr 2018", so CEO Steiger. Bei durchschnittlicher Wasserführung und einer stabilen Entwicklung des Kapitalmarkts sei mit einem EBIT von 35 bis 45 Millionen Euro zu rechnen.

Die Energiedienst-Gruppe werde sich in den kommenden Jahren weiter vom reinen Energieversorger zum umfassenden Energiedienstleister entwickeln, hiess es weiter.

(AWP)