Die in Zürich ansässige Leonteq setzt neue Masstäbe für ihre exotische Anlagestrategie, die gegen fast alles wettet: Von britischen multinationalen Unternehmen über US-Small Caps bis hin zu Unternehmen aus Schwellenländern. Die Idee ist, dass Anleger einen synchronisierten Aktienzusammenbruch mittels einem rückläufigen Index fahren können, der eine Reihe von inversen Exchange Traded Funds (ETF) nachverfolgt.

"Short ETFs sind ein gutes Instrument, um ein paar Tage auf eine rückläufige Dynamik zu setzen. Sie sind jedoch nicht für den Einsatz als Buy-and-Hold-Instrument konzipiert", sagt Martin Raab, ein in Zürich ansässiger Senior Portfolio Manager bei Asset Security Trust, der gelegentlich Produkte dieser Art kauft.

Da Anleger versuchen, Gewinne aus einem sich erholenden Aktienmarkt zu schützen, boomt der Verkauf von Strukturierten Produkten. Allein in der Schweiz handelten Investoren im zweiten Quartal Wertpapiere für 87 Milliarden Franken. Strukturierte Produkte kombinieren Anleihen mit Derivaten, um ein individuelles Engagement in Vermögenswerten wie Aktienindizes und einzelnen Aktien zu erzielen.

Absicherungsinstrumente sind auch an der Wall Street sehr gefragt. Ein Mittel zur Messung der Schutzaktivität - nämlich der Abstand zwischen"bullischen" Optionen auf einzelnen Aktien einerseits und den Indizes an der Optionenbörse "Chicago Board Options Exchange" andererseits - erreichte jüngst den breitesten Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Das Leonteq-Produkt ist jedenfalls nichts für schwache Nerven. Inverse ETFs setzen ihre Positionen normalerweise auf täglicher Basis zurück. Anleger, die sie länger als einen Tag halten, müssen damit rechnen, dass sie eine Performance feststellen, die von ihren Erwartungen abweicht.

"Es erfordert ausgezeichnete Market-Timing-Fähigkeiten", sagte Laurence Black, Gründer der Beratungsfirma The Index Standard.

(Bloomberg/cash)