Die City verlor in einem am Mittwoch veröffentlichten Ranking des Beratungshauses Z/Yen ihren Spitzenplatz an New York. London büsste gegenüber der Analyse vor sechs Monaten acht Punkte ein und damit so viel wie kein anderes grosses Finanzzentrum. "Wir rücken immer näher an den Austrittstag heran, wissen aber immer noch nicht, ob London künftig mit allen europäischen Finanzzentren im Geschäft bleiben kann", sagte Mark Yeandle, der den Index ins Leben gerufen hat.

Grossbritannien will Ende März 2019 der Europäische Union den Rücken kehren. Seit dem Brexit-Votum von Mitte 2016 haben zahlreiche global ausgerichtete Banken Jobs aus London verlagert. Damit wollen sie erreichen, dass sie weiterhin wichtige Dienstleistungen für EU-Kunden erbringen können und den Zugang zum europäischen Binnenmarkt nicht verlieren.

Frankfurt profitiert

Nutzniesser der Londoner Probleme sind die anderen europäischen Finanzplätze, in Deutschland zum Beispiel Frankfurt. Zürich verbesserte sich vom 16. auf den neunten Platz, Frankfurt vom 20. auf den zehnten Rang. Amsterdam rückt auf Platz 35 vor von zuvor Rang 50.

Hinter New York und London rangieren Hongkong und Singapur auf den Plätzen drei und vier. Der Index analysiert unter anderem die Infrastruktur von Standorten und den Zugang zu qualifiziertem Personal. Der Brexit ist für London das grösste Risiko seit der weltweiten Finanzkrise vor zehn Jahren. Einer Reuters-Umfrage zufolge werden wohl rund 5000 Jobs von London in die EU verlagert.

(Reuters)